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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2013 > Bericht vom 10.11.2013 ]

"Alles Lachs was glänzt?" -
Zwei Forscher des MKG Wegberg in Berlin

Mit einer erfolgreichen Bewerbung sicherten sich zwei Schüler des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums Wegberg, Marike Beck und Niclas Baum, zusammen mit ihrer Lehrerin Simone Mann die Fahrkarten nach Berlin zur Mint-Excellence-Akademie mit dem Thema "60 Jahre DNA". Bundesweit hatten lediglich 20 Schüler und vier Lehrer die besondere Gelegenheit, drei Tage in den Laboren des Max-Delbrück-Zentrums für molekulare Medizin und im Naturkundemuseum an aktuellen Forschungsprojekten mitzuarbeiten.

Niclas Baum, Marike Beck und Lehrerin Simone Mann.

Im Anschluss fand ein zweitägiger nationaler Kongress statt, bei dem viele interessante Vorträge namhafter Forscher zu aktuellen Forschungsprojekten gehört werden konnten. Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion, in der das Für und Wider der Gentechnik kritisch hinterfragt wurde. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Verein Mint EC, dessen Netzwerk das MKG seit einem Jahr intensiv nutzt.

Hier die Eindrücke aus dem Forscherleben von Schülerin Marike Beck:

Poster von Marike Beck.Am ersten Tag erhielt unsere Gruppe eine Führung durch die Sammlung des Naturkundemuseums, wobei ich es beeindruckend fand, dass hinter den drapierten Kulissen der Ausstellung Ungeahntes schlummerte. Auf der Geweihsammlung, die einen der großen, alten Museumsräume bis unter die hohen Decken füllt, liegt noch der feine Glasstaub aus dem Zweiten Weltkrieg. Damals waren die Fenster des Gebäudes geborsten. Unzählige Felle, teilweise ohne Kenntnis über ihre Existenz, hängen in riesigen Schränken, die an Schiffscontainer erinnern. Unter der Decke hängt ein Wal und von der Wand stiert ein mächtiger Elch. In Alkohol eingelegt ein Lamm mit zwei Köpfen, unzählige Vögel, ein Hund so groß wie ein Pferd und weitere Kuriositäten warteten auf uns.

Unvorstellbar, dass viele der Exponate, sicher auch einige vergessene Schätze, schon jahrzehntelang in der Sammlung liegen! Natürlich schaffen es nur die am besten Erhaltenen in die Ausstellung.

Sechzig Jahre Entschlüsselung der DNA lautete unser Thema und genau das taten wir auch in den darauffolgenden Tagen in den Forschungslaboren des Naturkundemuseums mithilfe verschiedener Lachse aus dem Kühlregal. Die Idee war zu überprüfen, ob wirklich genau der Wildlachs enthalten war, der etikettiert war. Mittels verschiedener Verfahren, unter anderem Gelelektrophorese und Polymerasekettenreaktion (PCR), gelang es uns, die DNA zu sequenzieren und zu beweisen, dass tatsächlich in allen Fällen genau der Fisch enthalten war, den die Packung angab. Die Tage im Labor waren für uns ein vollkommen anderes Arbeiten als in der Schule und mit Sicherheit eine Erfahrung wert. Unsere beiden Betreuerinnen, beide Biologiestudentinnen, nutzen die angewandten Techniken täglich, um an den Exponaten Versuche durchzuführen. Zusätzlich bekam unsere Arbeitsgruppe viele Informationen durch Fachvorträge und insgesamt war es eine einmalige Gelegenheit, um einfach einmal "reinzuschnuppern", wie ein Biologe so arbeitet. Einen Tag vor Kongressbeginn erstellten wir Poster, wobei wir unsere Versuchsergebnisse nutzten und graphisch mit einarbeiteten. Während des Kongresses wurden unsere Poster ausgestellt und regten zur Diskussion an.

So sieht es in den Laboren aus.

Niclas Baum berichtet u.a. Folgendes:

Es war ziemlich beeindruckend mitzuerleben, wie es sich 'anfühlt', ein Forscher zu sein. Und genau das habe ich in Berlin am Max-Delbrück-Zentrum erleben dürfen. Unsere Gruppe wurde auf unterschiedliche Forschungsgruppen aufgeteilt, unsere Betreuer gaben uns kurze Einweisungen und Informationen über das Forschungsprojekt und schon ging es los. Ich habe unterschiedlichste biologische Verfahren kennengelernt, wie z.B. den Western Blot oder die PCR. Im Labor durfte ich sogar selber experimentieren, PCR ansetzen, Gefrierschnitte anfertigen und färben und vieles andere mehr. An den Labortagen fuhren wir alle erschöpft und begeistert zugleich zurück in unser Hostel.