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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2014 > Bericht vom 29.03.2014 ]

Für den Notfall geprobt

Sie wussten eigentlich selbst nicht so genau, auf was sie sich einlassen. Fakt ist aber: Wenn es um Erste Hilfe oder gar Reanimation geht, sind die Hemmungen enorm groß. "Ja, viele Menschen haben Angst, etwas falsch zu machen", weiß auch Dr. Frank Schleibach, Oberarzt in der Anästhesie der Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach. Zu Gast sind er und sein Kollege Dr. Hendrik Haake, Oberarzt in der Kardiologie der Kliniken, im Wegberger Maximilian-Kolbe-Gymnasium. Mit einem großen Team absolviert er ein Reanimationstraining im Pädagogischen Zentrum der Schule, Zielgruppe sind alle 136 Zehntklässler des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums.

Am Rand sieht auch Schulleiter Willy Meersmann zu. "Wir freuen uns, die Modellschule sein zu dürfen." Modellschule – denn die Aktion hat es in dieser Form noch nicht gegeben. Die Idee kam den Gladbacher Ärzten im Rahmen der Woche der Wiederbelebung. Die Veranstaltung sei allerdings nicht auf große Resonanz gestoßen. Die beste Zielgruppe, da ist sich Dr. Schleibach mittlerweilesicher, seien Schüler. Das Maximilian-Kolbe-Gymnasium war schließlich eine dankbare Anlaufstelle für die Ärzte und ihr Ausbildungsteam.

"Ich halte das für sehr wichtig", fand auch Willy Meersmann. Er sagt: "Die Lehrer im Kollegium frischen ihre Kenntnisse in Erster Hilfe alle drei Jahre auf. In erster Linie sind das unsere Sportlehrer. Ich wünsche mir, dass sich noch mehr Schulen diesem guten Projekt anschließen." Derweil hat jeder Schüler eine Puppe, die Mini-Anne bekommen. An ihr erlernen sie die Reanimation. "Nach einem modernen Lernkonzept vermitteln wir die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Wir setzen dazu bewusst einen Film ein", so Dr. Frank Schleibach. Film? "Eine Studie hat untersucht, welche Effekte sich aus dem Unterricht und dem Video ergeben. Demnach schnitt der Schüler-Kursus, der unterstützend mit dem Video geschult wurde, besser ab als der Erwachsenen-Kursus, der zweimal acht Stunden geschult wurde." Das Ganze sei ein geschlossenes System.

Mit einem Mikrofon geht Dr. Hendrik Haake durch die Reihen. Der Kardiologe gibt wertvolle Tipps. Im Team sind auch Intensivschwestern, die die Schüler anleiten. Die Ausbilder sind positiv überrascht, wie gut die Schüler mitmachen. Und noch einen schönen Nebeneffekt gibt es, denn: "Die Schüler dürfen die Puppen behalten und mit nach Hause nehmen. Das Geld dafür hat der Förderverein der Kliniken Maria Hilf zur Verfügung gestellt", freut sich Dr. Frank Schleibach. Immerhin: Jede Puppe hat einen Wert von mehr als 30 Euro.

Von ihrem ersten Einsatz sind die Ärze überzeugt, nun können es noch mehr Termine werden, um Schülern die Reanimation näherzubringen und Hemmschwellen abzubauen. Interessierte Schulen können sich in den Kliniken Maria Hilf im Sekretariat unter 02161 3581401 melden.

Von Anke Backhaus
Rheinische Post, 28.03.2014 (Seite C3)