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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2016 > Bericht vom 03.07.2016 ]

Projekttag öffnet Schülerinnen und Schülern die Augen

Am 27.06.2016 und am 28.06.2016 fand im Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg ein Projekttag zum Thema "Sucht" statt. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 setzten sich hierbei mit verschiedensten Süchten und vor allem mit den daraus resultierenden Folgen auseinander.

Insgesamt waren die beiden Projekttage nach Klassen geordnet. So durften am Montag, den 27.06.2016, die beiden Klassen 8a und 8b am spannenden Programm teilnehmen, die anderen beiden Klassen 8c und 8d folgten am Dienstag, den 28.06.2016. Die Tage wurde in jeweils vier unterschiedliche Themenblöcke aufgeteilt. So gab es zwei Blöcke mit "Alkoholkoffern" sowie einem Gespräch oder vielmehr einem Interview mit einem ehemaligen Alkoholiker und zuletzt durften die Achtklässlerinnen und Achtklässler einen Polizisten aus dem Fachbereich "Suchtprävention" ins "Frageverhör" nehmen.

Wie kann eine Sucht entstehen? Welche Süchte gibt es? Kann man einer Sucht vorbeugen oder ist man ihr als Mensch wehrlos ausgesetzt? So lauteten einige von vielen Fragen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler in den Blöcken "Alkoholkoffer" auseinandersetzten. Man diskutierte darüber, wann und warum man zu einer Sucht gelangen kann. Besonders wurde hierbei die stoffgebundene Sucht durch Alkohol thematisiert. Gerade der Konsum von Alkohol bleibt für viele Minderjährige trotz Gesetzesverschärfungen immer noch attraktiv, weshalb der Projekttag "Sucht" insbesondere für die achten Klassen von großer Bedeutung ist. Jugendliche wollen oft auf dem Weg zum Erwachsensein Grenzen austesten und sich selbst ausprobieren. Deshalb ist es wichtig, genau in der Pubertätsphase den Kindern die Augen zu öffnen. Dies ist den betreuenden Lehrern, Frau Samardzic und Herrn Bültmann, auch durch das Requisit "Rauschbrille" gelungen. Diese zogen die Schülerinnen und Schüler voller Neugierde auf, um dann zu entdecken, wie ein Betrunkener seine Umgebung bei verschiedenen Promillewerten wahrnimmt. Die Achtklässlerinnen und Achtklässler mussten sich mit den unterschiedlichen "Rauschbrillen" diversen Aufgaben stellen. Darunter fiel beispielsweise das Geradeauslaufen. Zwar lockerte diese Aktion die Atmosphäre auf, doch der Ernst der Lage geriet dabei keinesfalls in Vergessenheit, sondern löste neben allgemeiner Belustigung auch Erschrecken aus.

"Aus dem Leben eines Betroffenen" war der Titel des nächsten Programmpunktes. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde die Gelegenheit geboten, einen Anonymen Alkoholiker kennenzulernen, der ihnen schockierende Erlebnisse aus seiner Vergangenheit, aus seinem Leben im Alkoholrausch, erzählte. Zunächst berichtete er über die Vereinigung der Anonymen Alkoholiker, woraufhin er schließlich seinen problematischen Alkoholkonsum beschrieb, welcher in einer Sucht endete. Er schilderte, wie ihm das reale Leben immer mehr durch das Konsumieren von Alkohol aus den Händen glitt und wie er es letztlich geschafft hat, der Alkoholsucht Widerstand zu leisten. Er enthüllte die erheblichen Folgen der Suchterkrankung, mit denen er bis heute leben muss. Die Offenbarung seiner Vergangenheit ermutigte die Zuhörer, weitere Fragen zu stellen, auf die der ehemalige Alkoholabhängige stets eine Antwort wusste.

Zum Ende des Projekttages stand der Vortrag des Polizisten Jürgen Heitzer aus dem Fachbereich "Suchtprävention" auf dem Programm. Auch in diesem Themenblock durften die Anwesenden sich über Vorkenntnisse und Erfahrungen zum Thema "Sucht" äußern und sich austauschen. Es wurden sowohl allgemeine Süchte wie Neurosen oder Kaufsucht angerissen als auch die Probleme besprochen, die durch den Konsum von Drogen und Alkohol im Straßenverkehr entstehen. Hier konfrontierte der Polizist die Schülerinnen und Schüler mit einigen Statistiken, beispielsweise zum aus einer Jugendbefragung. Des Weiteren erarbeitete Jürgen Heitzer mit den Kindern Gründe für eine Sucht, welche zum Beispiel "Probleme", "der Stoff an sich" oder auch das "soziale Umfeld" und die "eigene Neigung, einen Suchtstoff zu nehmen" sein können, so die Klasse 8c. Zum Schluss verteilte der Polizist einen Fragenkatalog zu illegalen Drogen, den er zusammen mit den Schülern beantwortete.

Abschließend kann man festhalten, dass der Projekttag "Sucht" auch in diesem Jahr wieder sehr erfolgreich war. Die Projektteilnehmer konnten viel aus den einzelnen Vorträgen mitnehmen - oft wurden sie sogar schockiert und wachgerüttelt. Mit Sicherheit war der offene Austausch mit einem ehemaligen Alkoholiker für die Mädchen und Jungen sehr erhellend und regt sie auch weiterhin zum Nachdenken über das Thema "Sucht" an.

Von Annemarie Strompen (Jgst. Q1)