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Besuch im NRW-Landtag in Düsseldorf

Am Donnerstag, dem 9. Februar 2017, fuhren die vier Sozialwissenschaften-Kurse der Stufe EF zum Landtag nach Düsseldorf.

Diese Kursfahrt wurde von unseren Lehrerinnen Frau Kronberg, Frau Hauptstock-Stepic und Frau Hein, in Vertretung für Herrn Aretz, begleitet. Abfahrt war um 8 Uhr am Schwimmbad in Wegberg. Mit einem Doppeldeckerbus fuhren wir nach Düsseldorf, wo wir gegen 9.15 Uhr ankamen. Da wir noch Zeit hatten, konnten wir bis zehn Uhr die Umgebung rund um den Landtag erkunden, die Lage am Rhein genießen, aber leider nicht auf den Rheinuferturm hinauffahren, da dieser noch geschlossen war.

Ab 10 Uhr begaben sich alle in den Landtag, wo wir zunächst durch den Sicherheitscheck mussten. Taschen, Jacken und Personen wurden genau kontrolliert. Als Besuchergruppe wurden wir ins Landtagsgebäude eingelassen. Taschen und Jacken mussten anschließend abgegeben werden.

Zum gemeinsamen Frühstück besuchten wir die Kantine der Landtagsabgeordneten und Mitarbeiter mit Blick auf die Rheinuferpromenade und den Rhein. Dort konnten wir uns mit belegten Brötchen, Donuts, Joghurt, Wasser und wahlweise Orangensaft stärken. Die Mengen, die Jugendliche in der Wachstumsphase verzehren können, wurden jedoch im Landtag zu gering eingeschätzt. Trotzdem war es ein leckerer Einstieg in den Tag.

Danach ging es für uns weiter zum Schülerprogramm. Dieses starteten wir im Plenarsaal, da das Besucherzentrum leider geschlossen war. Die Leiterin des Besucherdienstes des Landtags NRW, Frau Irmgard Birn, erläuterte zunächst den Aufbau und die Verteilung der Sitze der einzelnen Parteien. Dabei hat jede Partei eine durch die Wahlen festgelegte Anzahl an Sitzen. Die Aufteilung der Parteien ist ebenfalls festgelegt und durch die Parteienfarbe auf einem Sitzungssaalplan entsprechend gekennzeichnet. Vor Kopf sitzt die Parlamentspräsidentin, gemeinsam mit ihren Vertretern und den Schriftführern, die jede Plenarsitzung protokollieren müssen. Sie leitet die Parlamentssitzungen und Versammlungen und achtet auf Einhaltung der Regeln. Die Parlamentspräsidentin sieht sich der Anordnung der Parteien gegenüber, so dass aus ihrer Sicht ganz rechts die FDP ihre Sitze hat. Links davon sitzen die Abgeordneten der CDU, links daneben die Vertreter der Grünen, im Anschluss die Sozialdemokraten (SPD). Ganz links außen sitzen die Piraten. Sie übernahmen nach der letzten Wahl die Plätze der Linken, da diese nicht wieder ins Parlament gewählt wurden.

Schüler unserer Besuchergruppe schlüpften in die Rollen verschiedener Politiker und wurden so zum Beispiel zu Hannelore Kraft (zehnte Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen), zur Schulministerin Sylvia Löhrmann oder zu Carina Gödecke, Landtagspräsidentin für NRW. Anhand dieser Rollenzuweisung wurde dann eine Parlamentsdiskussion nachgestellt. Diskutiert wurde zu der Frage: "Fortuna-Brötchen für alle Schüler im Land?" Mögliche Bedenken einzelner Fraktionen wurden dann durch die vom jeweiligen Fraktionsvorsitzenden ausgesuchten Redner vorgebracht. Anschließend konnte auch ein Vertreter der Landesregierung seine Meinung dazu äußern. Unsere abschließende Abstimmung erfolgte demokratisch, per Handzeichen und brachte einen Mehrheitsbeschluss.

Unsere Plenarsitzung endete gegen 12 Uhr. Mit einem Gefühl für die Sitzungsgeschäfte der Landesregierung NRW, die viele von uns bis heute nur aus dem Fernsehen kannten, verließen wir den großen Sitzungssaal. Im weiteren Verlauf des Besuchs trafen wir uns zum Gespräch mit Dr. Gerd Hachen (MdL für die CDU), Landtagsabgeordneter des Nordkreises Heinsberg - also gewählt von vielen Menschen in Wegberg, Erkelenz und Umgebung. Der gebürtige Wegberger ist Lehrer geworden und seit 12 Jahren Landtagsabgeordneter für die CDU. Offen sprach er mit uns über seinen Werdegang in der Politik und beantwortete uns bereitwillig unsere Fragen. Als Mitglied im Schulausschuss beschäftigt er sich auch dort mit der aktuellen Diskussion um G8 oder G9 und brachte uns die Vor- bzw. Nachteile des jeweiligen Modells anschaulich näher: Zunehmend mehr Aufgaben werden in Schulen bearbeitet, so auch die Inklusion von Kindern mit unterschiedlichem Förderbedarf. Es sei wichtig, bei der Versorgung der Schulen mit Lehrern diese wachsenden Bedürfnisse auf beiden Seiten zu berücksichtigen. Auch die Digitalisierung der Schulen sei wichtig, wobei der Datenschutz nicht vergessen werden dürfe. Die zukunftsweisende Motivation der Schülergeneration liegt Gerd Hachen ebenfalls am Herzen. Schulwechsel sollten die unterschiedlichen Bildungsabschlüsse an verschiedenen weiterführenden Schulen besser miteinander verknüpfen, so dass Aufstiegsmöglichkeiten einfacher möglich seien und uns, der Jugend, die Zukunftsperspektiven und Möglichkeiten besser aufzeichnen.

Die politischen Entscheidungen im Landtag beeinflussen unsere Zukunft ganz entscheidend, so dass es sehr eindrucksvoll war, einen Politiker aus unserem Wahlkreis persönlich kennen zu lernen, der sich dieser Verantwortung durchaus bewusst ist und sich aktiv für die Politik im Land einsetzt.

Beim Verlassen des Landtages gerieten wir dann in eine Demonstration. Landesbedienstete - Lehrer, Polizisten, Finanzbeamte, Hochschulmitarbeiter und Sozialpädagogen - demonstrierten in Düsseldorf zusammen mit den Gewerkschaften für feste Arbeitsverträge und mehr Geld. Nach diesem erlebnisreichen "Schulvormittag" brachte uns unser Bus mit vielen Eindrücken von der Landespolitik zurück nach Wegberg.

Von Julia Wingertszahn (Jgst. EF)