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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2007 > Bericht vom 22.12.2007 ]

Senioren für Junioren aktiv

Helene Clahsen geht bald wieder zur Schule. Und sie freut sich darauf. Aber eigentlich ist die sympathische Seniorin längst aus dem Schüleralter raus, hat sogar ihr Arbeitsleben bereits hinter sich gebracht. Trotzdem hält sie nichts vom tagelangen Daheimbleiben: "Ich weiß, es ist schon ein wenig egoistisch von mir, aber ich möchte nicht den ganzen Tag zu Hause bleiben, sondern mich einbringen", sagt sie. Ihre neue Aufgabe hat sie im Maximilian-Kolbe-Gymnasium gefunden.

Landes-Idee aufgegriffen

Die Schule startet ab dem zweiten Schulhalbjahr ein Projekt, das das NRW-Schulministerium ins Leben gerufen hat: "Senioren als Partner in der Schule" heißt es da, das gemeinsame Ziel lautet, dass Schulen in Nordrhein-Westfalen vom Wissen und Engagement älterer Menschen profitieren sollen. Das Wegberger Gymnasium hat die Idee aufgegriffen und bekam Unterstützung von der Stadt. In diesem Zusammenhang fanden sich schließlich zehn Senior Experten, die zunächst Gespräche mit der Koordinatorin Susanne Disoski, Lehrerin am Maximilian-Kolbe-Gymnasium, und Schulleiter Willy Meersmann führten.

"Es hat immer schon viel ehrenamtliche Arbeit in der Schule gegeben, doch die Impulse, die von den Senioren ausgehen, die keinen unmittelbaren Draht zur Schule haben, sind eben viel neutraler", beschreibt Susanne Disoski das Projekt.

Die Senioren erwartet ein breites Aufgabenfeld, das sich anbietet: Möglich sind Einsätze in der Mittagsbetreuung, in den Förderkursen für lernschwache Schülerinnen und Schüler, in Arbeitsgemeinschaften und in den Begabung-Plus-Kursen. Susanne Disoski freut sich über den Ideenreichtum, den die Senioren mitbringen, etwa im Bereich des Maschinenbaus. Ihrer Meinung nach ist es sehr wertvoll, wenn Ältere aus ihrem früheren Berufsalltag die Dinge aus einer anderen Sicht schildern können. Dies, sagt die Lehrerin, kann die Lehrerschaft eben nicht voll und ganz erfüllen.

Helene Clahsen hat sich der Handarbeit verschrieben, früher führte sie ein Fachgeschäft in Erkelenz. Den Schülern will sie die Raffinessen des Häkelns und Strickens beibringen, aber: "Ich werde abwarten, was die Schüler wollen. Ich habe kein Konzept, sondern möchte sehen, wie sich das entwickelt."

Offen für Ausweitung des Projekts

Sie ist ganz auf die Bedürfnisse der Jugend eingestellt und freut sich sichtlich auf die Arbeit. Dabei findet sie nur einen Punkt sehr bedauerlich, denn die Stunde soll zunächst 45 Minuten dauern. Für sie noch etwas zu wenig, doch sowohl Senioren als auch Schule sind offen für eine Ausweitung des Projekts.

Das Projekt

Das Projekt des NRW-Schulministeriums lautet genau "Senior Experten für alle Schulen". Dazu gibt es eine Kooperation mit dem Senior Experten Service Bonn (SES) und der Stiftung Partner für Schule NRW. Mehr Informationen hierzu: www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Projekte/SES/index.html.

Von Anke Backhaus
Rheinische Post, 21.12.2007, Seite B2