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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2008 > Bericht vom 13.08.2008 ]

Einfach nur groß - die Mauer

"Um ein richtiger Held zu sein, muss man auf der Großen Mauer gewesen sein", sagt eine chinesische Lebensweisheit. So brach auch die kleine Delegation der Freien Schwimmer Wegberg am frühen Morgen auf, um das spektakuläre Bauwerk zu besuchen. Manch eine Legende rankt sich um dieses Monument. So soll es als einziges menschliche Bauwerk mit bloßem Auge vom Mond aus zu sehen sein. Nun, an diesem Tage war dies mit Sicherheit nicht der Fall, denn kurz vor der Abfahrt begann es zu regnen. So fand die Besteigung des in den 80er Jahren unter Mithilfe der deutschen Firma Henkel restaurierten Mauerabschnittes unter recht widrigen Umständen statt.

Ging der Aufstieg noch recht zügig vonstatten, so hatten wir beim Abstieg mitunter größte Probleme, zu unserem Reisebus zurückzukehren. Ganze Rudel von Souvenir-Verkäufern stürzten sich auf uns, um ihre Waren mehr oder weniger aufdringlich anzubieten. Wir gingen sportlich auf die letztendlich immer freundlich bleibenden Händler ein und erstanden manches Erinnerungsstück oder Geschenk. So werden bei der Rückkehr in die Heimat Bildbände, Essstäbchen, Perlenketten, chinesische Kopfbedeckungen, kunstvoll bemalte Fächer und sogar kostbare Kleidung aus Seide die Daheimgebliebenen erfreuen.

Als großer Meister des Handelns erwies sich dabei unser Schwimmer Alexander Smarsch, der in fließendem Englisch die Händler geradezu zur Verzweiflung brachte. Da er es bei unserem bisherigen Aufenthalt zu einer wahren Meisterschaft im "Fächern" gebracht hat, benötigte er dringend einen original chinesischen Hut, um wirklich anerkannt zu sein.

Im Anschluss an die Mauerbesichtigung war eigentlich eine Rikscha-Fahrt durch die Pekinger Altstadt geplant, anschließend sollte ein Abendessen im Kreise einer chinesischen Familie stattfinden. Dieses Vorhaben fiel jedoch leider einem Gewitter zum Opfer, das sich am Nachmittag mit sintflutartigen Regengüssen entlud. So begnügten wir uns mit dem Hotelessen und bereiteten uns auf den nächsten Tag vor.

Um 6 Uhr in der Früh klingelten am Montagmorgen die Wecker, denn Hockey stand auf dem olympischen Programm. Mit viel Glück hatten wir für unsere komplette Gruppe Tickets für das Spiel der Männer zwischen China gegen Deutschland erwerben können, das allerdings bereits um 8.30 Uhr auf dem Spielplan stand. Da die Verkehrssituation trotz Halbierung der Kraftfahrzeuge während des Berufsverkehrs immer noch angespannt ist, versuchten wir unser Glück per Taxi und erreichten schließlich nach einer Stunde Fahrzeit das "Olympic Green". Auf der Tribüne angekommen, stimmten wir sogleich mit in die "Deutschland, Deutschland"-Rufe ein und sangen die Nationalhymne.

Unsere deutsche Nationalmannschaft zahlte uns die trotz der chinesischen Übermacht lautstarke Unterstützung mit einer überzeugenden Leistung zurück und schlug die Mannschaft des Gastgeberlandes klar mit 4:1-Toren. Anschließend feierten wir beide Mannschaften bei ihrer Ehrenrunde gebührend und die Chinesen erwiesen sich als faire Verlierer.

Als plötzlich eine Gruppe englischer Sportfans in unserer Nähe Platz nahm, waren wir zunächst etwas erstaunt, doch dann liefen plötzlich die englische und die pakistanische Mannschaft auf, um ein weiteres Spiel zu bestreiten. Cool warteten wir erst einmal ab, und da niemand Anspruch auf unsere Plätze erhob, blieben wir ganz einfach ruhig sitzen und schauten uns dieses spannende Spiel auch noch an. Da die besagte englische Fangruppe uns direkt im Nacken saß, war auch die Frage des Anfeuerns schnell geklärt, wollten wir doch auf gar keinen Fall eine Störung des Olympischen Frieden provozieren. Allerdings erlaubten wir uns zwischendurch lautstark die Feststellung: "Ohne Deutschland wär' hier gar nichts los, ohne Deutschland wär' hier gar nichts los"!

Nach einem abschließenden Bummel durch die moderne Innenstadt Pekings und Einkäufen im Olympiashop ging es dann zurück zur Unterkunft, um den Tag in gemütlicher "Freie Schwimmer"-Runde ausklingen zu lassen.

Dank an die Kollegen

Gestern hat die Schule wieder begonnen, auch am Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg, dem "Arbeitgeber" von Wolfgang Bley, dem Delegationsleiter für die Peking-Gruppe der Freien Schwimmer Wegberg. Er mailte aus Peking "ein herzliches Dankeschön an meine Lehrerkollegen daheim" - die nicht nur auf ihre Schüler verzichten, sondern für Wolfgang Bley einiges an Arbeit (Klassenleitung, Vertretungsstunden) übernehmen. Am Freitag geht der "Traum Peking" zu Ende.

Von Wolfgang Bley
Quelle: Rheinische Post, 13.08.2008