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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2008 > Bericht vom 16.08.2008 ]

Gold-Gänsehaut

Das Peking-Abenteuer neigt sich dem Ende entgegen, die Koffer sind gepackt und wir werden den letzten Abend in aller Ruhe ausklingen lassen. Morgen ist um 5:30 Uhr Aufstehen angesagt, ab sechs Uhr gibt es Frühstück, um 6:30 Uhr erfolgt der Transfer zum Flughafen. Dort werden wir noch einmal Gelegenheit finden, uns von vielen Sportkameraden, die wie wir mit dem Jugendferienwerk des Landessportbundes NRW nach China gereist sind, zu verabschieden und unsere Erlebnisse und Erfahrungen Revue passieren zu lassen. Wir sind uns einig, dass es eine tolle Zeit war, über die wir nach Jahren noch sprechen werden.

Am letzten Tag gab es sportlich noch einmal absolute Höhepunkte im Schwimmstadion. Wir durften - wie erhofft - zwei neue Weltrekorde live miterleben. Gerade in diesem Augenblick, wo ich diese Zeilen verfasse, läuft zum wiederholten Male eine Aufzeichnung des 200m-Schmetterlingschwimmens, bei dem Chinesinnen Gold und Silber gewannen - für ihr Land haben sie diese Medaillen erkämpft. Das Schwimmstadion stand Kopf, als die beiden Mädchen nach einem nicht unerheblichen Rückstand die führende Australierin auf der letzten Bahn ein- und überholten. Eine kluge Renneinteilung gepaart mit einer exzellenten Technik machte dies möglich. Bei der Siegerehrung gab es bei den Landsleuten neben frenetischem Jubel auch feuchte Augen. Einige unserer Mädchen gestanden, eine Gänsehaut gehabt zu haben, so ergriffen waren sie.

Den zweiten Rekord gab es in der 4 x 200m Freistilstaffel der Frauen. Natürlich waren wir enttäuscht, dass die deutsche Staffel sich nicht fürs Finale qualifiziert hatte, doch die Leistungen der anderen Teilnehmerinnen entschädigten uns voll. Nach einem unglaublichen Rennverlauf, bei dem die Chinesinnen immer wieder versuchten, die Führung zu übernehmen, unterboten die australischen Siegerinnen die alte Bestmarke schließlich um sage und schreibe knapp sechs Sekunden.

Die deutsche Schwimmnationalmannschaft sorgte auch an diesem Tage für eher negative Schlagzeilen. Britta Steffen steht zwar im Finale, wusste aber nicht wirklich zu überzeugen (Anmerkung der Redaktion: Die Zeit hat diesen Erlebnisbericht aus Peking überholt, denn Britta Steffen hat inzwischen die Goldmedaille gewonnen). Anne Poleska und Helge Meeuw, normalerweise sehr beständige Athleten, schieden im Halbfinale aus. Man darf gespannt sein, welche Gründe für dieses Versagen angeführt werden.

Dass wir hier fern der Heimat eine so unbeschwerte, spannende Zeit erleben durften, verdanken wir auch den Verantwortlichen des Jugendferienwerkes, denen wir herzlich danken möchten. Stets hatten sie ein offenes Ohr für größere und kleinere Problemchen, standen mit Rat und Tat zur Seite, wann immer Hilfe benötigt wurde. Zwar waren wir in unseren Aktivitäten sehr selbstständig, doch wussten wir stets um einen sicheren Rückhalt in einem Umfeld, dass uns - allein aus Gründen der schwierigen Kommunikation - zunächst doch recht fremd war.

Erzählmarathon

Gestern nachmittag haben die "Freien" wieder deutschen Boden betreten - von Familien und Freunden begrüßt. Jetzt heißt es erst einmal ausschlafen und Kraft tanken für den anstehenden Erzählmarathon.

Von Wolfgang Bley
Quelle: Rheinische Post, 16.08.2008