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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2009 > Bericht vom 31.12.2009 ]

Schüler machen Schülern Mut

Durch Misserfolge verlieren Menschen oft den Mut. Ihr Ziel gerät aus dem Blick, sie erhalten vielleicht sogar Druck aus dem Umfeld. Weil dies auch bei Schülern so sein kann, hat das Maximilian-Kolbe-Gymnasium eine ganz besondere Initiative entwickelt.

Hilfe aus erster Hand

Das Projekt "Schüler helfen Schülern" ("ShS") sieht vor, dass Schüler der Oberstufe den Schülerinnen und Schülern der unteren Klassen gezielt Nachhilfe erteilen. Für den Lernerfolg sind die Regeln klar festgelegt. Schüler, die sich bereit erklären, Nachhilfe zu erteilen, müssen in dem Fach, das sie anbieten, mindestens die Note "gut" auf dem Zeugnis vorweisen können. Ebenfalls sind Häufigkeit und Dauer des Unterrichts festgelegt. Der Nachhilfeunterricht muss mindestens vier Wochen erfolgen. Angesetzt sind in der Regel zwei Sitzungen in der Woche, wobei Dauer und Ort durch den "Tutor", also den Nachhilfe erteilenden Schüler, festgelegt werden. Ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Nachhilfeorganisationen ist die Kommunikation zwischen den Parteien.

Die 16-jährige Wegberger Gymnasiastin Ann-Kristin (Mitte, Jahrgangsstufe 11) hilft im Rahmen der Initiative

"Die Tutorinnen und Tutoren stehen in engem Kontakt mit den entsprechenden Fachlehrern der Schüler, kennen sie teilweise sogar aus dem eigenen Unterricht. Dadurch ist gezieltes Lernen möglich", erklärt Betreuungslehrer Dietmar Heese.

"Der Tutor kann sich so bei dem entsprechenden Fachlehrer nach den Schwerpunkten erkundigen, die der Nachhilfeschüler noch einmal vertiefen sollte. Gerade auch wegen unseres 'Eins-zu-eins-Prinzips' ist so individuelles Arbeiten möglich. Das bedeutet, dass jeder Tutor immer nur mit einem Nachhilfeschüler gleichzeitig lernt, also ganz individuell auf dessen Bedürfnisse eingehen kann", erklärt Heese. Die gesamte Zahl seiner Schützlinge liege aber natürlich im Ermessen des Tutors. Häufig bleibe der Kontakt zwischen den Schülern sogar über die Zeit der Nachhilfe hinweg bestehen.

Ein weiterer großer Vorteil ist die schnelle Vermittlung der Schüler. "Nach der Anfrage der Eltern versuchen wir meist innerhalb von drei Tagen, eine Konstellation zu finden, die auf die Bedürfnisse der Schüler zugeschnitten ist. Häufig fließen weitere persönliche Wünsche der Eltern ein, wenn sie sich für ihren Sohn beispielsweise auch einen Jungen als Nachhilfelehrer wünschen. Dann folgt die Abwicklung beziehungsweise Absprache der Schwerpunkte. So kann schon nach wenigen Tagen die Nachhilfe beginnen", erklärt Betreuungslehrer Klaus Schameitat.

In den letzten zwei Jahren haben sich nach diesem Prinzip bereits 70 Lernpaare gefunden. Allein in diesem Jahr sind es schon 40. "Die Zahl wird aber nach den Halbjahreszeugnissen erfahrungsgemäß noch steigen", sagt Schameitat.

Von Michael Blens
Rheinische Post, 31.12.2009 (Seite C3)