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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2011 > Bericht vom 15.02.2011 ]

Römisches Treiben im Wegberger Gymnasium

Mit einem freundlichen "Salvete" begrüßte Christina Reinhardt als Leiterin der Römischen Theater-AG das Publikum zu einem "bunten römischen Abend". Zusammen mit Referendar Thomas Specht und 19 interessierten Schülerinnen und Schüler erarbeitete sie ein Jahr lang drei kurze Theaterstücke über bekannte "Highlights der Antike" und brachte sie in der Aula des Maximilian-Kolbe Gymnasiums Wegberg zur Aufführung.

Odysseus (r.) wird auf dem Heimweg von seinen Gefährten Tersites (l.) und Mopsos (m.) begleitet (RP-Foto: Jürgen Laaser)

Odysseus (sehr überzeugend gespielt von Jakob Winkler) kehrt nach dem Krieg gegen Troja und seinen abenteuerlichen Irrfahrten 20 Jahre verspätet in seine Heimat zurück, wird aber nicht von allen Griechen gleich sehnsüchtig erwartet. Einige Prinzen spekulieren schon lange auf die Hand der schönen Penelope (Anneke Klomp) und damit auf den Königsthron. Odysseus kann schließlich beim Bogenschießen seine Stärke beweisen und damit seine Frau zurückgewinnen. Auch bei einem anderen "Star" der Antike gibt es Probleme zu bewältigen. Cäsar (Alexander Scheerers) hat vor lauter Schreiben an seinem "De Bello Gallico" die aktuelle Mode völlig verpasst und wird von den Frauen seines Umfelds entsprechen zurechtgewiesen. Außerdem wünscht er sich den vollen Lockenschopf von Alexander dem Großen, aber auch damit mag es nicht ganz klappen. Kurzum: Schönheit war auch damals schon wichtig, selbst für römische Feldherren! Nach den beiden pointenreichen Versionen der antiken "Klassiker" zeigte die Römische Theater AG im letzten Stück, der Geschichte vom Raub der Sabinerinnen, noch mal all ihr Können. Der verzweifelte Junggeselle Titus (wieder amüsant gespielt von Jakob Winkler) sucht verzweifelt nach Freunden für den Tavernenbesuch. "Ubi sunt alii?" (Wo sind die anderen?), fragt er sich. Weil alle Männer Hausarbeit machen müssen, geht er von casa zu casa, findet aber keine Begleitung. Aus Frauenmangel sind die römischen Männer gezwungen, selbst ihren Togen zu bügeln, wollten diese "tragoedia" aber durch kriegerischen Frauenraub ändern. So finden schließlich auch diese Römer eine Lösung für ihr Unglück und entlassen ein zufriedenes Publikum aus einem unterhaltsamen antiken Abend mit passenden lateinischen Textpassagen und Anekdoten.

Das Klischee dass Latein nur verstaubt und langweilig sei, haben die engagierten Schüler der Jahrgangsstufen 6-11 so amüsant wiederlegt. Mit schönen Kostümen, kreativem Bühnenbau und viel Spielfreude zeigten sie, wie viel Unterhaltungspotenzial in den antiken Sagen stecken kann.

Von Céline Couson
Rheinische Post, 15.02.2011 (Seite C3)