Chemie


Ziele/Zielbegründungen

Ein Chemieunterricht, der dem Bildungsauftrag des Gymnasiums angemessen ist, muss auf der Basis eines soliden Fachwissens auf das Verstehen komplexer Zusammenhänge gerichtet sein, wie sie in Bereichen der Lebenswelt durch industriell–technische Anwendungen naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und durch ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft sichtbar werden. Im Chemieunterricht wird über grundlegende Einsichten und Qualifikationen eine erweiterte Fachkompetenz aufgebaut, um als Bürger verantwortungsbewusst und kritisch an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen mitwirken zu können. Dabei sollen Schlüsselqualifikationen im methodischen, sozialen und kommunikativen Bereich erworben werden, z.B. Effektivität und Kreativität, systematisches Denken und Vernetzung, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Eigeninitiative und selbständiges Arbeiten sowie Wissensmanagement und Umgang mit neuen Informationstechnologien. Intensive und vielfältige fachliche und fachübergreifende Lernprozesse, eingebettet in ein lebendiges Schulleben mit Öffnung zum gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld, sind geeignet zum Erwerb dieser Kompetenzen.

Das zentrale Anliegen des Chemieunterrichts ist es, jungen Menschen in besonderem Maße die reale stoffliche Umgebung und ihre Veränderbarkeit erfahrbar zu machen. Ausgangspunkt für die Lerninhalte sind dabei immer die realen Gegebenheiten, z.B. stoff- und reaktionsbezogene Experimente. Eine Orientierung an sinnstiftenden Kontexten sollte möglichst häufig erreicht werden.


Moderner Chemieunterricht

Die Entwicklung moderner Informations- und Kommunikations-Techniken und Einsatz von Computern und Tablets öffnen den Zugang zu weltweit verfügbaren Informationen. Damit bieten sich auch neue Möglichkeiten für die Informationsbeschaffung und -verarbeitung im Chemieunterricht. Computer-Visualisierungen und -Simulationen sind eine sinnvolle Ergänzung im abwechslungsreichen Unterricht und eignen sich besonders, um die realen Gegebenheiten beispielsweise auf submikroskopischer Ebene zu erklären und besser zu verstehen.

Voraussetzung sind eine hervorragende Räumliche- und Geräteausstattung, die ein möglichst häufiges Experimentieren in Gruppen ermöglicht. Jede der beiden modernen Fachräume ist SmartTV sowie PC ausgestattet und ist an das schulinterne Netz angeschlossen. Beide Räume ermöglichen das Experimentieren am Schülertischen. Auf Demonstrationsexperimente kann weitgehend verzichtet werden, da in einem Fachraum vier Schülerabzüge das Arbeiten in Kleingruppen auch mit Gefahrstoffen sicher ermöglicht. Ein vis-Fotometer sowie ein digitales Messwerterfassungssystem bieten neben einer sehr umfangreichen Grundausstattung an chemischen Geräten auch die Möglichkeit von wissenschaftspropädeutischen Experimenten. Dies ermöglicht die Durchführung von Projektkursen, in denen wissenschaftliches Arbeiten nachgebildet wird.

Unterrichtsformen, wie z.B. das Lernen an Stationen, sind besonders geeignet, das selbstständige Lernen und die sozialen Kompetenzen zu fördern. Dazu bildet sich das Fachkollegium regelmäßig fort. Eine Zusammenarbeit mit der chemischen Industrie und Forschungseinrichtungen über das Schülerbetriebspraktikum hinaus wird weiterhin angestrebt.

Die Fachschaft Chemie bemüht sich weiterhin, viele Schülerinnen und Schüler für die chemiebezogenen Fragestellungen zu interessieren. Hier sollte auch im Rahmen der Facharbeiten der Jahrgangsstufe Q1 eine Vertiefung bzw. Erweiterung der Kompetenzen möglich sein, wobei diese experimentell ausgerichtet sein sollten.


Förderung besonders interessierter Schülerinnen und Schüler

Den in besonderem Maße am Fach Chemie interessierten Schülerinnen und Schüler wird die Möglichkeit gegeben, sich mit chemischen Fragestellungen vertiefend zu befassen. Dabei besteht die Möglichkeit der Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben, wie z.B. "Chem-pions", "Dechemax", "Internationale JuniorScienceOlympiade" und in der Sek. II die Chemie-Olympiade. Ein besonderes Angebot für Lernende des MKG besteht in der Teilnahme an Veranstaltungen des nationalen Excellence-Netzwerks MINT-EC. Hier sind vor allem die mehrtägigen MINT-Camps, die auch für chemische Themen angeboten werden, zu nennen.


Fachübergreifender Unterricht

Im Wahlpflichtbereich haben naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangstufe 9 und 10 die Möglichkeit sich in den sogenannten Differenzierungkursen zu profilieren. Fachübergreifend werden in dem Kurs "Mit NaWi die Welt entdecken" die Schülerinnen und Schüler über verschiedene Themen projekt- und handlungsorientiert auf den Fachunterricht in der Sekundarstufe II und das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt:

Kurze inhaltliche Beschreibung in den jeweiligen Halbjahren:

9.1 und 9.2: Unser Planet und ich- hier & heute - global & lokal
Stark experimentelle, wissenschaftspropädeutische Beschäftigung mit den Ökosystemen vor der Haustüre und exemplarische Betrachtung weiterer Ökosysteme, ihre globale Bedeutung und die Gefährdung durch den Klimawandel.
Projektarbeit: Klimawandel und ich: Was kann ich hier vor Ort tun?
Exkursion: Klimahaus Bremerhaven (Übernachtung und Workshop im Haus)

10.1: Dem Leben auf der Spur- Medizin und Gesundheit
Erste-Hilfe Kurs durch Ausbilder am MKG

10.2: Dem Täter auf der Spur - Forensik