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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2017 > Bericht vom 07.01.2017 ]

Bibliothek bleibt Schülern erhalten

Die Mühlenstadt muss bekanntlich sparen, weil sie über 50 Millionen Euro Schulden hat und sich im Haushaltssicherungskonzept befindet. Im Zuge der Diskussion über mögliche Sparmaßnahmen war in den vergangenen Monaten auch über die Zukunft der Schulbibliothek, die sich in den Räumen des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums im Schulzentrum befindet, gesprochen worden. Jetzt hat der Stadtrat entschieden: Die Schulbibliothek wird weiter betrieben. Allerdings sollen bei künftigen Stellenwechseln oder Personalveränderungen im Bereich der Bibliothek mögliche personalwirtschaftliche Maßnahmen geprüft werden, um zusätzliche Einsparungen erreichen zu können.

Schulleiterin Dr. Barbara Tillmanns (r.) und ihre Vertreterin Maj Kuchenbecker in der Schulbibliothek des Gymnasiums. (RP-Foto: Jörg Knappe)

In Anträgen von CDU und FDP war das Ziel formuliert worden, die Personalkosten deutlich zu senken. Die Schulbibliothek in Wegberg wird - ähnlich wie an den Gymnasien in Erkelenz und Hückelhoven - durch städtisches Personal mit entsprechenden Stundenanteilen geführt. Doch mit dem Vorschlag der FDP, mit Schülergenossenschaften oder Elterninitiativen zu arbeiten und die Bibliothek von einer Schülervertretung verwalten zu lassen, konnte sich die Schulleitung des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums gar nicht anfreunden. Dieser Versuch sei schon in der Vergangenheit gnadenlos gescheitert, hieß es.

Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatten in der politischen Diskussion darauf hingewiesen, dass Wegberg der einzige Gymnasialstandort im gesamten Kreis Heinsberg ist, der keine eigene öffentliche Bibliothek unterhält. Die Schulbibliothek sei daher in ihrer jetzigen Form bereits eine Minimallösung und nach Recherchen der Elternschaft von der Kostenstruktur her mit Abstand die günstigste Lösung. Die Schulbibliothek sei ein wichtiger Standortfaktor für das Wegberger Gymnasium. Jede weitere Reduktion der Schulbibliothek würde den Schulstandort Wegberg zunehmend unattraktiver machen und diesem mittel- bis langfristig schaden.

Die Verwaltung wies auch darauf hin, dass perspektivisch unter Umständen die Möglichkeit besteht, die Schulbibliothek durch das Land NRW fördern zu lassen, sobald das Landesbibliotheksgesetz durch den Landtag beschlossen wurde. Aktuell befindet sich der Gesetzesentwurf im Anhörungsverfahren. Diese Fördermöglichkeit und der Antrag der FDP-Fraktion auf Einrichtung eines "Bildungscampus" sollten nach Meinung der Stadtverwaltung eher dazu führen, die Bibliothek nicht nur zu erhalten, sondern auszubauen und beispielsweise der Öffentlichkeit zugängliche zu machen. Dieses soll nun im Zusammenhang mit dem FDP-Antrag untersucht werden.

Während der Diskussionen im zuständigen Fachausschuss und im Stadtrat betonten Petra Otten (CDU) und Christoph Böhm (FDP), dass es nie ihre Absicht gewesen sei, die Schulbibliothek zu schließen. Es sei vielmehr darum gegangen, angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt Wegberg die Diskussion über Standards anzustoßen. Christoph Böhm bedankte sich ausdrücklich bei dem Vertreter der Elternschaft des Gymnasiums, der mehrere Einsparvorschläge unterbreitet hatte. Die Eltern hatten argumentiert, dass es möglicherweise einfacher sei die Einnahmen zu erhöhen, statt die Ausgaben zu reduzieren. Der stellvertretende Vorsitzende der Schulpflegschaft, Andreas Feger, hatte in diesem Zusammenhang unter anderem den Verkauf von aussortierten Medien auf dem Wegberger Buchmarkt, die Ausrichtung von Lesungen zugunsten der Schulbibliothek und die entgeltliche Ausleihe an Personen außerhalb der Schülerschaft des Wegberger Schulzentrums ins Spiel gebracht.

Von Michael Heckers
Rheinische Post, 07.01.2017 (Seite C3)