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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2019 > Bericht vom 06.02.2019 ]

Maximilian-Kolbe-Tag am MKG Wegberg

Was ist eigentlich in unserem Land und der Welt los im Moment? Menschenrechte werden mit Füßen getreten, die Demokratie wird in Frage gestellt, der Umgangston wird immer rauer und Ausgrenzung und Diskriminierung nehmen zu. Und was können wir als Schule, die sich den Namen Maximilian-Kolbe-Gymnasium gegeben hat, dagegen tun in unserem Umfeld?

Diese Fragen stellten sich Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler unserer Schule, immer wieder kamen wir miteinander darüber ins Gespräch und so entstand in einer Arbeitsgruppe die Idee, einen Gedenktag zu Ehren unseres Namensgebers zu gestalten, des katholischen Priesters Maximilian Kolbe, der im Konzentrationslager Auschwitz im Austausch für einen anderen Gefangenen und Familienvater in den Tod ging.

Schnell fanden sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 bereit, in verschiedenen Gruppen für die Jahrgangsstufen 5 bis 9 gemeinsam mit ihren Geschichts-, Pädagogik-, Politik- und Religionslehrerinnen einen Maximilian-Kolbe-Tag am 28.01.2019, einen Tag nach dem offiziellen Holocaust-Gedenktag, auszurichten. Die Arbeitsgruppen trafen sich mehrfach, auch außerhalb des Unterrichtes, tauschten Ideen aus, sichteten Filmausschnitte und Buchauszüge und planten sehr unterschiedliche Projekte für die einzelnen Klassenstufen.

So entstanden am Ende vier unterschiedliche Konzepte, die von den Schülerinnen und Schülern am Projekttag eigenständig durchgeführt wurden. Und der Tag wurde ein voller Erfolg. Die Resonanz war sehr positiv und hat uns gezeigt, dass wir etwas tun können, um die Folgen von Ausgrenzung und Diskriminierung zu verdeutlichen und das Bewusstsein dafür zu schärfen, was daraus entstehen kann.

Wir werden diesen Maximilian-Kolbe-Tag im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen – mit neuen kreativen Ideen und hoffentlich genauso engagierten Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern wie in diesem Jahr. Darüber hinaus gibt es weitere Planungen, wie wir die Demokratie an unserer Schule stärken können. Die SV hat einen Workshop dazu in ihre diesjährige SV-Fahrt aufgenommen und ab dem 14.2.2019 wird es im zweiwöchigen Rhythmus einen Diskussionsclub geben, in dem aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft mit Interessierten aus Schüler- und Lehrerschaft diskutiert werden.

Von Sandra Stevens (Lehrerin und
Fachvorsitzende Geschichte)

Gedenk- und Projekttag in den Jahrgangsstufen 5 und 6

"Wir kommen von der Schulleitung und sollen euch ein paar neue Regeln mitbringen." Mit diesen Worten empfingen die Schüler/innen der Q2 am Montag, den 28.01.2019 die 5. und 6. Klassen des MKG Wegberg. Neugierig schauten die "Kleinen" ihnen entgegen und waren zunächst auch begeistert, denn einigen aus der Klasse wurde verkündet, sie müssten ab sofort keine Hausaufgaben mehr erledigen. Jedoch habe dies die Konsequenz, dass der Rest doppelt Hausaufgaben machen müsse: für sich selbst sowie für die "Auserwählten". Das erschien den Fünft- und Sechstklässler/innen nun überhaupt nicht mehr lustig und es ging noch weiter mit den neuen Regeln: War man in der Gruppe der "Auserwählten", müsse man ab sofort den Kontakt zu den Kindern aus der "Hausaufgaben-Gruppe" abbrechen und umgekehrt.

Das alles war natürlich nur ein Experiment, die Kinder durften sich wieder setzen und es wurde ihnen zu ihrer Verblüffung erzählt, dass Ähnliches schon einmal und noch viel schlimmer in Deutschland passiert sei. Zur Veranschaulichung wurden ihnen zwei Textstellen aus dem Buch "Einmal" von Morris Gleitzman vorgelesen. Die Oberstufenschüler/innen erzählten, dass die Juden damals glaubten, sie führen in den Urlaub, als sie in die Ghettos deportiert wurden. Nicht einmal aus Auschwitz Geflohenen wurde geglaubt. Später waren die Deportationen kein Geheimnis mehr und Juden wurden öffentlich menschenunwürdig behandelt, gefoltert oder erhängt.

Auf dieser Grundlage wurde den Fünft- und Sechstklässler/innen anschließend die Geschichte von Maximilian Kolbe, dem Namensgeber unserer Schule, erzählt. Die Kurzfassung an dieser Stelle lautet: Maximilian Maria Kolbe war ein polnischer Franziskaner und Pfarrer, der 1941 verhaftet und nach Auschwitz deportiert wurde. Als ein Familienvater für den Hungerbunker "aussortiert" wurde, meldete er sich an seiner Statt. Er überlebte den Hungerbunker und war dort für seine Mithäftlinge als Seelsorger tätig, weshalb er später auch heiliggesprochen wurde. Die Nationalsozialisten brachten ihn jedoch aufgrund seiner Resistenz mit einer Giftspritze um, der Familienvater hingegen überlebte Auschwitz und war 1971 bei der Heiligsprechung anwesend.

Für die Schüler/innen der Unterstufe war der diesjährige Gedenktag an den Holocaust sehr aufschlussreich, da sie Vieles über unseren Namensgeber erfuhren und auch ihre Fragen zum Nationalsozialismus und zum Zweiten Weltkrieg loswerden konnten. Mit diesem neuen Hintergrundwissen werden unsere Schüler/innen in Zukunft mit den Themen Antisemitismus und Rassismus sensibler umgehen können.

Von Elisabeth Brenner (Jgst. EF)

Gedenk- und Projekttag in der Jahrgangsstufe 7

Am Montag, dem 28.1.2019 fand am MKG Wegberg ein Projekt zum Holocaust- Gedenktag, am 27.Januar statt. An diesem Tag wir alljährlich den vielen Opfern des Holocaust gedacht, der vor etwa 80 Jahren geschah. Als Holocaust wird der durchgeplante und systematische Mord an Bevölkerungsgruppen bezeichnet, welcher damals besonders die Juden betraf und etwa 6 Mio. von ihnen das Leben kostete.

Schüler*innen unserer Jahrgangsstufe Q2 leiteten in Begleitung von Frau Wlosinski den Projekttag für den Jahrgang 7 mit dem Ziel, den Schüler*innen das schreckliche Geschehen näher zu bringen und dieses somit spürbarer werden zu lassen.

Der 45-minütige Exkurs in die deutsche Geschichte startete mit einer kurzen Filmsequenz über Hitler und die Nationalsozialisten und über die Ausgrenzung der Juden, die schließlich im Holocaust endete.  Anschließend wurden Originalaufnahmen aus dem Konzentrationslager Ausschwitz gezeigt und die Schüler schilderten den Siebtklässlern das Leben und Sterben im KZ. Die wirklich sehr ergreifenden Bilder machten die Schüler sehr betroffen und so war es tatsächlich mucksmäuschenstill.

Die Geschichte über den  Namensgeber unserer Schule, Maximilian Kolbe, der ebenfalls sein Leben in Ausschwitz verlor, ergriff die Schüler deutlich.  Maximilian Kolbe war ein franziskanischer Priester, der, weil er 2000 Juden versteckte, nach Auschwitz deportiert wurde. Er starb aufgrund seiner Bitte, anstelle eines jüdischen Häftlings, der Familie und Kinder hatte, in die sogenannte Hungerbunker geschickt zu werden.

Nach der Präsentation der historischen Fakten tauschten sich die Jugendlichen in Gruppen über die moralischen Werte aus, die in einer freien und demokratischen Gesellschaft grundlegend sind und durch welche sich ihrer Meinung nach die Wiederholung einer solch unfassbaren unmenschlichen Katastrophe vermeiden lasse. Die Schüler*innen kamen zu dem Entschluss, dass Werte wie Respekt, Gleichwertigkeit und Nächstenliebe absolut notwendig für ein angenehmes und tolerantes Zusammenleben sind und dass die Ausgrenzung von Menschen nicht akzeptabel ist, weder in der Schule, noch in unserem Land!

Von Lutz Rudolph und
Lars Pipping (Jgst. EF)

Gedenk- und Projekttag in der Jahrgangsstufe 8

Am Montag, den 28.01.2019 fand für die Sekundarstufe I am MKG Wegberg ein gemeinsames Projekt der Fachschaften Geschichte, Pädagogik, Sozialwissenschaften und Katholische Religionslehre statt, das von Schüler/innen der Jahrgangsstufe Q2 vorbereitet worden war.

Betreut von Frau Hayen und Frau Kellenter informierten Johannes Jeup, Anna Fuchs, Alissa Wolff, Aaron Thiel, Julius Klanten, Patricia Mühren, Kilian Schräder, Schüler/innen der Q2, die Klassen 8 mit Hilfe eines Filmausschnittes und zweier Präsentationen über historische Hintergründe des NS-Regimes sowie den Namensgeber der Schule, Maximilian Kolbe, seine Geschichte und seine Lebensphilosophie.

Zu Beginn der Stunde wurde den Schüler/innen ein Ausschnitt aus dem Film "Schindlers Liste" gezeigt. Mit Hilfe dieses Filmausschnittes wurden den Schüler/innen die Judenverfolgung und das Leben in den KZs während des Nationalsozialismus näher gebracht. Des Weiteren stellten die Schüler/innen der Q2 eine Präsentation vor, welche die wesentlichen Themen des Nationalsozialismus,  "Adolf Hitler", "NS-Ideologie", "Rassenlehre", "Antisemitismus" "Alltag im NS-Staat" und "Holocaust" behandelte.

Während der gesamten Stunde wurden die Achtklässler/innen mit in die Präsentationen eingebunden. So bearbeiteten sie gemeinsam mit den Experten aus der Q2 zahlreiche Themenaspekte.

Im zweiten Abschnitt der Stunde wurde über Maximilian Kolbe, den Namensgeber des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums informiert, welcher sich während der NS- Zeit für die Juden eingesetzt und sie versteckt hat. Anschließend wurde er verhaftet und in das KZ nach Auschwitz gebracht, wo er die Gefangenen von seinem Glauben überzeugte und sich letztendlich für den Mitgefangenen Franz Gajowniczek opferte, der das KZ Auschwitz überlebte. Ein Ausschnitt aus seinem Bericht über die gute Tat des Maximilian Kolbe veranschaulichte das Geschehen. 1982 wurde Maximilian Kolbe heiliggesprochen und gilt seit diesem Tag als einer der Menschen mit der größten Nächstenliebe im grausamsten Jahrhundert.

Im Rahmen des Projekttages sollte den Schüler/innen näher gebracht werden, dass Maximilian Kolbe auf Grund seiner großen Nächstenliebe der Namensgeber unserer Schule geworden ist. Damit sprechen wir ihm großen Respekt aus und hoffen, dass auch unsere Schüler/innen ihre Mitschüler/innen unabhängig von Religion und Nationalität respektieren und ihnen mit Nächstenliebe begegnen.

Von Maike Heitzer (Jgst. EF)

Gedenk- und Projekttag in der Jahrgangsstufe 9

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar fand erstmals am Montag, dem 28.01.2019, in der ersten Langstunde in den neunten Klassen des MKG Wegberg unter der Leitung von Frau Goetz, Frau Demir und Frau Hauptstock ein Projekt zum Thema Holocaust statt. Mehrere Schüler*innen der Q2 sowie die beiden Lehrerinnen haben ein Rollenspiel vorgeführt, um den Holocaust zu veranschaulichen.

Begrüßt wurden die Neuntklässler*innen von einer Schülerin, Nele Zohren, in der Rolle eines Befehlshabenden. Über diesem thronte ein Schild mit der Aufschrift "Arbeit macht frei”. Gleich als die Schüler*innen den Raum betraten, wurden sie laut angeschrien: "Ruhe!!”, und dann direkt in zwei Gruppen auf verschiedene Seiten des Raumes aufgeteilt.

Der einen Gruppe wurde befohlen, sich in ein Viereck auf dem Boden zu setzen, und die andere Gruppe musste sich in einem vorgegebenen Bereich aufstellen.

Zwischen den beiden Gruppen saßen drei Häftlinge in weißer Kleidung in einem Kreis auf dem Boden. Die drei unterhielten sich über ihre zurückgelassenen Familienangehörigen. Ihre Angst kam durch ihre Worte klar zum Ausdruck. Schließlich beteten sie gemeinsam. Ziel des Projektes war es, die Gefühle der Juden zu verdeutlichen, als diese unvorbereitet und unfreiwillig deportiert worden waren.

Plötzlich wurden die stehenden Schüler*innen und die Häftlinge von dem Befehlshabenden aufgefordert, sich auf eine Linie zu stellen. "Heute bin ich gnädig, denn es müssen nur 5 sterben!" Mit diesen Worten wählte er aus, welche fünf Menschen sterben sollten. Ein Häftling fiel auf die Knie und bat um Gnade. Ein weiterer Häftling namens Maximilian Kolbe bot sich an, für diesen einzustehen, da er selbst keine Familie zurücklassen müsse. Der Befehlshabende war mit dem Tausch einverstanden und die 5 Auserwählten wurden in die Hungerkammer abgeführt.

Anschließend stellten weitere Schüler*innen der Q2 in vielfältiger Ausgestaltung die Auswirkungen der damaligen Gesetze gegen die Juden szenisch dar. So wurde beispielsweise der Boykott jüdischer Geschäfte mit dem Plakat "Deutsche, kauft nicht in jüdischen Geschäften” thematisiert. Die Behandlung der Juden auf der Straße wurde mit respektlosem, diffamierendem Verhalten von Passanten verdeutlicht. Auf einer Leinwand wurde die Pogromnacht mit Bildern von zerstörten Gebäuden visualisiert. Vielen Juden wurde aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums gekündigt. Sie bekamen ein rotes J in ihren Pass gestempelt und ihre Namen wurden um die stigmatisierten Beinamen "Sara" oder "Israel” ergänzt. Wer sich den Gesetzen widersetzte, wurde bestraft.

Nach diesen Szenen sollten die Neuntklässler*innen ihre Gefühle während des Rollenspiels und auch eventuelle Fragen aufschreiben und es gab die Möglichkeit, darüber zu sprechen.

Um die Veranstaltung eindrücklich ausklingen zu lassen, wurde von einer Q2-Schülerin an dem Beispiel eines 50€-Scheines dargestellt, dass der Wert von diesem immer bei 50 € bleibe, egal ob er schmutzig werde, zerknittert sei oder in einem teuren Portemonnaie stecke. Dasselbe gelte für Menschen. Alle seien gleich viel wert, egal wie sie aussehen, welche Kleidung sie tragen oder wie sie behandelt werden. Niemand solle sich wertlos fühlen. Jeder sei wertvoll!

Mit diesem Gedanken wurden die Schüler*innen der neunten Klassen in den Unterricht entlassen, um sich dort mit ihren Mitschüler*innen weiter auszutauschen.

Von Nina Münch (Jgst. EF)