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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2019 > Bericht vom 15.07.2019 ]

Praktikum in einem integrativen Kindergarten

Vom 24.06.2019 bis zum 05.07.2019 fand das zweiwöchige Praktikum der Jahrgangsstufe EF statt.

Nach einigen Schwierigkeiten durch nicht antwortende Praktikumsbetriebe und nach einigen Absagen fand auch ich schließlich einen Praktikumsplatz in der integrativen Kindertagesstätte Triangel in Geilenkirchen. Zwar entsprach dies nicht meinem Wunschberuf, aber dennoch freute ich mich auf die Arbeit mit den Kindern und darauf, vielleicht auch Einiges über den Umgang mit sowohl körperlich als auch geistig Behinderten zu lernen. Dies bewahrheitete sich auch, die Kinder waren alle sehr "niedlich" und offen mir als neuer Betreuerin gegenüber. Schon am ersten Tag nahm mich ein Mädchen bei der Hand und zog mich mit sich zur Mal-Ecke, später zum Vorlesen in die Kuschel-Ecke und von da aus direkt weiter in die Spiel-Ecke. Für diesen Tag wurde ich als ihre "beste Freundin" auserkoren und das war einfach schön, gleich so herzlich empfangen zu werden. Auch die Mitarbeiter waren alle sehr nett und stets bereit, mir zu zeigen, wo was steht, und mir meine Fragen zu beantworten.

Leider durfte ich nicht, wie ursprünglich gedacht, in die Gruppe gehen, in der unter anderem auch zwei Kinder mit Trisomie 21 betreut wurden. Es wäre von Nutzen für mein Auslandsjahr gewesen, weil ich dabei mit Patienten arbeiten werde, die diese Symptome haben. Aber auch in der Gruppe, in der ich schließlich war, konnte ich Vieles lernen, was ich in meiner weiteren Berufslaufbahn definitiv brauchen werde, wie zum Beispiel Kritikfähigkeit oder auch unter Stress stets freundlich zu Kindern, Eltern und Kollegen zu bleiben. Ich gebe zu, gerade am Anfang meiner Zeit fiel mir das ziemlich schwer, denn ich hatte die Arbeit dort deutlich unterschätzt. Man bewegt sich sehr viel und auch wenn verhältnismäßig viele Betreuer in meiner Gruppe zur Verfügung standen, ist man manchmal mit den vielen Bedürfnissen der Kinder wie angeschaukelt werden, Sandburg bauen, Hoppe-hoppe-Reiter singen etc. überfordert, da man selten zur Ruhe kommt. Dementsprechend k.o. war ich, wenn ich nach acht Stunden nach Hause fuhr, und mit steigender Müdigkeit wurde es immer schwieriger, mit fröhlichem Gesicht mit den Kindern zu spielen - meinen größten Respekt an diejenigen, die das nicht nur zwei Wochen, sondern als festen Beruf machen! Aber so lernt man Disziplin und Durchhaltevermögen und neben all dem Stress stand immer noch der Spaß an der Arbeit mit den Kindern im Vordergrund. Manchmal reichte eine kleine, unerwartete Umarmung von einem kleinen Mädchen oder ein Strahlen von einem Jungen, sobald er einen sieht, und der Tag war gerettet!

Abschließend möchte ich allen zukünftigen Praktikantinnen und Praktikanten noch mit auf den Weg geben:

Bewerbt euch wirklich frühzeitig. Nach meiner Erfahrung würde ich empfehlen, spätestens nach den Sommerferien schon anzufangen, die Praktikumsunterlagen zusammenzustellen, sodass man in den Herbstferien schon alles beisammen hat und Bewerbungen abschicken kann.

Schickt eure Bewerbungen gleichzeitig an mehrere Unternehmen, auch an solche, die eigentlich nur eure Zweitwahl wären. Wenn ihr bei eurem Unternehmen erster Wahl genommen werdet, könnt ihr den Zweitwahl-Unternehmen immer noch absagen! Außerdem ist es immer am besten, erst einmal selbst vorbeizufahren oder zumindest persönlich anzurufen. Man kann bei dem Besuch seine Bewerbungsmappe abgeben und einen persönlichen Eindruck hinterlassen.

Und zu guter Letzt: Wenn es bei euch wie bei mir auch mit dem Wunsch-Praktikum nicht klappt, gebt nicht sofort die Hoffnung und die Freude auf das Praktikum auf, denn es kann, auch wenn man das zunächst nicht glauben will, auch Spaß machen und unentdeckte Talente zum Vorschein bringen. Und wenn ihr am Ende des Praktikums immer noch nicht sagen könnt, dass ihr jetzt wisst, was ihr später einmal machen möchtet, dann wisst ihr immerhin, welchen Beruf ihr nicht ausüben möchtet.

Von Elisabeth Brenner (Jgst. EF)