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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2009 > Bericht vom 15.05.2009 ]

Mobbing einmal anders

Am Vormittag des 11.05.2009 versuchten Schauspieler Halil Yaruz und Theaterpädagogin Marion Kaeseler des Theaters Krefeld-Mönchengladbach die Schüler der Klasse 9a im Rahmen des Deutschunterrichts mit dem Thema "Mobbing" auf eine völlig neue Art zu konfrontieren.

Ganz rechts: Theaterpädagogin Marion Kaeseler; daneben: Schauspieler Halil Yaruz

"Erste Stunde" ist ein mobiles Jugendstück von Jörg Menke-Peitzmeyer, das von Halil Yaruz exklusiv vor der Klasse vorgeführt wurde. Das Stück handelt von Jürgen Rickert, der in eine neue Klasse kommt. Nicht zum ersten Mal steht er vor neuen Mitschülern. Er war bisher immer der Loser und ein beliebtes Mobbing-Opfer. Daher weiß er, was ihn erwartet. "Okay, bringen wir's hinter uns. Ich gebe euch fünf Minuten. Fünf von fünfundvierzig, da könnt ihr nicht sagen ich war nicht großzügig. Fünf Minuten, in denen könnt ihr mit mir machen, was ihr wollt." Sie dürfen ihn beschimpfen, verprügeln, seine Sachen zerstören, aber danach will er für den Rest der Stunde in Ruhe gelassen werden. Die Klasse geht auf sein "Sonderangebot" nicht ein, und nach und nach gibt Jürgen Details aus seinem bisherigen Leben als Opfer preis.

Wie wird man zum Opfer, wie zum Täter? Welche Mechanismen wirken in fast allen Schulklassen der Republik? Jörg Menke-Petzmeyer hat mit "Erste Stunde" einen eindringlichen, schonungslosen und sprachlich drastischen Monolog geschrieben, der direkt im Klassenzimmer gespielt wird. Die zuschauenden SchülerInnen werden provokativ angespielt und eingebunden.

Im Anschluss an das Monologstück fand eine Nachbesprechung des Vorgeführten mit dem Schauspieler Halil Yaruz und Theaterpädagogin Marion Kaeseler statt. Halil Yaruz, der das Stück bereits in vielen verschiedenen Schulformen aufgeführt hat, betonte, dass Mobbing unabhängig von der Schulform statt findet: "Mobbing ist nicht erst Mobbing, wenn es im großen Maße statt findet, sondern auch schon kleine Späße auf Kosten Anderer können schnell belastend werden."

Von Christopher Czimek