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Lernferien "Begabung fördern" 2012 in Schmallenberg

Einmal vorweg kann ich sagen, dass sich die Lernferien für mich auf jeden Fall gelohnt haben. Im Folgenden versuche ich die Stimmung, die dort herrschte ein wenig rüberzubringen.

Als ich am Montagmorgen ins Auto stieg, wusste ich nicht, was mich erwartet. Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch, da ich keinen kannte. Nach zwei endlosen Stunden Fahrzeit kamen wir endlich in Schmallenberg im Sauerland an. Dann dauerte es keine fünf Minuten bis ich mit den anderen Schülern schon unterhalten habe als kannten wir uns schon ein Ewigkeit.

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)
Abbildung 1: Mein Zimmer

Am Anfang der Woche stand die Begrüßung und das Kennenlernen. Dabei musste wir uns in Paaren gegenseitig vorstellen. Danach wurde die Zimmeraufteilung gemacht und da ein Junge nicht angereist war, waren mein Mitbewohner und ich nur zu zweit auf dem Zimmer (Abbildung 1). Obwohl wir noch eines der besseren Zimmer bekommen hatten, ist die Akademie Bad Fredeburg eine gut ausgestattete Jugendherberge.

Im Speisesaal aßen wir zu Mittag, was sehr schön war, weil man sich beim Essen austauschen konnte über alles mögliche, und mit jeden mal reden und ihn kennenlernen konnte. Am Nachmittag wurde im "World Café" über unsere Erwartungen, Befürchtungen und den Sinn des Lebens diskutiert. Dabei konnte ich wieder viele neue Meinungen erfahren. Diese Diskussionen waren fantastisch, weil man zuweilen auch Philosophische Themen, wie der Sinn des Lebens, angesprochen wurden und man anders viel offener als in der Schule diskutieren konnte. Das lag auch daran, dass alle motiviert waren und nicht wie in der Schule verpflichtet waren mitzumachen und deswegen machte das Diskutieren noch mehr Spaß als in der Schule. Am Ende dieser Reihe stand die Präsentation der Ergebnisse vor der Gruppe (Abbildung 2).

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)
Abbildung 2: Präsentation der Ergebnisse des World Café (oben) und Werwolfspiel (unten)

Am Abend machten wir eine Art Selbstwahrnehmungsübung, die dazu beitragen sollte auf unser Bauchgefühl zu hören. Danach hatten, wir Freizeit, in der wir immer das Rollenspiel "Werwolf" spielten, meistens sogar mit allen gemeinsam (Abbildung 2). Dieser Freizeitteil war das Beste der fünf Tage, weil man dort wirklich in der Gruppe Spaß hatte und sich die Gruppe auch nicht in Kleingruppe aufgespalten hat, wodurch ein Gemeinschaftsgefühl entstanden ist.

Am nächste Tag stand Theaterpädagogik an. Zuerst wärmten wir uns mit Improvisationsübungen auf, bei denen sich keiner zu Schade war sich zum "Affen" zu machen. Darauf folgte dann die Ausarbeitung einer Szene innerhalb einer Kleingruppe zum Thema "Soziale Verantwortung in der Gesellschaft". Dabei kamen richtig gute Stücke heraus, die , vielleicht auch weil einige Theaterschauspieler in unser Gruppe waren, von sehr hoher Qualität waren. Dabei war ich überrascht wie schnell man solche Szenen erarbeiten konnte. Auch konnte man durch das Theater aus sich herauskommen.Dieser Tag war wahrscheinlich derjenige, der mir persönlich am Beste gefiel, weil er lustig war, vor allem beim Improvisationstheater, und man auch sehr kreativ sein konnte beim Ausdenken der eigenen Szenen. Am Abend schauten wir alle gemeinsam einen Film, nämlich "Lars und die Frauen", mit anschließender Diskussion.

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)
Abbildung 3: Improvisationstheater (oben) und Aufführung der eigenen Szene (unten)

Am Mittwoch kam Frau Keller von der Kinderhospizarbeit und besprach mit uns die Aufgaben in ihrem Beruf und den Umgang mit diesem Fällen. Dieser Teil war mehr in Richtung eines aktiven Gespräch, welches sehr interessant war, aber trotzdem nicht so auf Kreativität beruhte. Darauf folgte die "Kräuterhexe", eigentlich Kräuterpädagogin, mit der wir einen Spaziergang gemacht haben und dabei Kräuter sammelten, die wir anschließend in einem Punsch und Käsestange verarbeiteten. Das war großartig, denn am Tag vorher waren wir auf dem selben Weg spazieren gegangen und jetzt gingen wir den Weg nochmal lang, während wir Kräuter sammelten, die uns am Vortag nicht einmal aufgefallen waren. Und außerdem schmeckte der Punsch und die Käsestange hervorragend. An diesem Abend haben wir wieder eine Film geguckt, nämlich "Sterben für Anfänger", einer der lustigsten Filme, die ich bis dato gesehen hatte.

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)
Abbildung 4: "Spinnennetz"

Am Donnerstag haben wir uns mit Nachhaltigkeit beschäftigt, bevor wir einen Vortrag vom Dr. Christoph Schäfers vom Fraunhofer Institut für angewandte Ökologie hörten, ebenfalls über das Thema. (Abbildung 5). Dann gab es eine Aktivität namens Spinnennetz (Abbildung 4). Diese hat vor allem das Vertrauen in die Gruppe gestärkt. Am Nachmittag des selben Tages wir besuchten in ein Gerichtsmuseum, in dem uns die Geschichte des Gerichts in Deutschland näher gebracht wurde. Am Abend dann gab es die Karriereberatung, die mir nochmal die Vielzahl an Möglichkeiten zeigte, die man persönlich bei der Berufswahl.

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)
Abbildung 5: Dr. Christoph Schäfers

Der Freitag war der traurigste Tag, weil wir an diesem abreisen mussten. Der Morgen begann mit dem Erstellen einer Wochenzeitung, in der wir noch mal uns über die Woche Gedanke machen und ein Fazit ziehen sollten. Danach gestalteten wir für jeden Einzelnen aus der Gruppe ein Plakat mit Wünschen für die Zukunft (Abbildung 6). Dann kam die Vergabe der Zertifikate an uns und ein Abschiedsritual "Die Waschstraße", in der jeder einmal die Augen verbunden bekommt und durch eine Gasse der anderen Teilnehmer gehen musste, die ihm in jeder Weise verabschieden, meistens war es eine Umarmung, konnten, wie sie wollten. Jetzt aber nochmal ein paar Worte zur Freizeitgestaltung: Zwar hatte man am Tag nicht soviel Zeit, aber trotzdem spielten wir in der Freizeit in der Aula, in der ein Flügel und eine Tischtennisplatte standen. Das war wirkliche das Beste in der ganzen Zeit. Auch das Gruppengefühl war wichtig, weil man mit jedem reden konnten und obwohl man war sich zwar vorher nicht sicher, weil man niemanden kannte, wurde diese Angst nicht bestätigt. Genauso wie die Befürchtung, dass man nur Strebern mit Nerdbrillen begegnete, wurde nicht wahr. Auch wenn man sich auch mal über andere Themen unterhielt als in der Schule, waren es dennoch ganz normale Menschen. Des Weiteren spielten wir jeden Abend gemeinsam das Werwolfspiel, was immer ein riesen Spaß machte.

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)
Abbildung 6: Die Gestaltung der Plakate (oben) und weitere Impressionen von den Lernferien

Am Ende lässt sich sagen, dass man eine Art Lebensgefühl mitgenommen hat, nämlich ein in etwa: "Ich kann alles erreichen und mir kann nichts etwas anhaben" Gefühl und einem auch die Zukunftsängste genommen worden sind, weil man ja auch das besondere Privileg zu teil bekommt hatte an den Lernferien teilzunehmen. Die Teamer und Teamerinnen waren ebenfalls richtig nett, weil sie die fünf Tage uns richtig angenehm machten. Abschließend kann ich nur empfehlen an den Lernferien teilzunehmen, weil man ein unvergessliche Woche haben wird und man wirklich etwas verpasst, wenn man es nicht macht. Manchmal muss man einfach seine Ängste überwinden, um neue Erfahrungen zu machen. Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)

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Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)

Impressionen von den Lernferien 2012 (Fotos: www.beseke-oertel.de)
Abbildung 7: Weitere Impressionen von den Lernferien 2012

Von Timo Zohren
Fotos: beseke-oertel.de