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"A Friendship Across the Ocean" - GAPP 2015/16

Im Schuljahr 2015/2016 fand wieder das Austauschprogramm unserer Schule mit unserer Partnerschule in Concord, New Hampshire, USA, der Concord High School, statt. Das German American Partnership Program (GAPP) ermöglichte 25 Schülerinnen und Schülern aus den 10. und 11. Klassen einen vierwöchigen Aufenthalt in den USA, wobei sie in den Familien ihrer Partner wohnen. Die Partner, die im Sommer dieses Jahres für knapp vier Wochen nach Wegberg kamen, wurden im Vorfeld sorgfältig von den verantwortlichen Lehrern ausgewählt.

Impressionen vom GAPP-Austausch 2015/2016.

Angefangen hatte alles mit einem Infoabend vor den Winterferien, viele Monate bevor 25 Schülerinnen und Schüler unserer Schule das Glück hatten, im Rahmen des GAPP-Austauschprogrammes in die USA zu fliegen. Die für GAPP zuständigen Lehrer Herr Ingenrieth und Herr Aretz, aber auch Herr Zöller, der mit Herrn Ingenrieth den Austausch bisher geleitet hatte, gaben den rund 80 interessierten Anwesenden an diesem Infoabend einige generelle Informationen über den Schüleraustausch. Unser Interesse weckten sie mit vielen Bildern, die in den Jahren zuvor in den USA, aber auch in Deutschland aufgenommen wurden und einen kleinen Ausblick auf das anstehende Programm gaben. Dann kam der wichtigste Teil: die Bewerbung. Jeder, der Lust hatte, bei GAPP mitzumachen, sollte bis zu den Winterferien ein selbst gedrehtes Video oder eine PowerPoint-Präsentation sowie einen Text einreichen, in dem deutlich wird, welche Hobbys der Bewerber hat, was er mag und was nicht, wie er lebt usw. Über die Ferien sahen sich die Lehrer die rund 50 Filme und Präsentationen an und schlossen sich mit den amerikanischen Lehrern kurz, die GAPP betreuen. Das sind Herr Van Steenbergen und Frau Ernst. So versuchten sie, die besten Partner auf deutscher und amerikanischer Seite zu finden, und es ist ihnen hervorragend gelungen. Besonders spannend wurde es bei dem anschließenden Elternabend, zu dem die 25 angenommenen Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern eingeladen wurden und an dem die jeweiligen Partner verkündet wurden. Es dauerte nicht lange, da waren die ersten Mails nach Amerika geschrieben und WhatsApp-Gruppen erstellt. So haben wir uns schon vor der eigentlichen Ankunft in Amerika austauschen und kennenlernen können.

1. Teil: Wir in Amerika

Am 19. September 2015 war es dann endlich soweit: Früh morgens trafen wir uns am Flughafen Düsseldorf, um die lange Reise über den Atlantik anzutreten. Auch wenn der Abschied schwer fiel, so freuten wir uns doch alle auf die kommenden Wochen. Nach einem Umstieg in Madrid kamen wir dann nach einigen Stunden Flug in Boston am Flughafen an und wurden von Frau Ernst in Empfang genommen, die alles andere als ernst ist, sodass wir uns gleich willkommen fühlten - auch wenn uns noch eine gute Stunde Busfahrt von unseren Austauschschülern trennte. In Concord am Busbahnhof erwarteten uns schließlich unsere amerikanischen Partner mit ihren Familien und mit Willkommensplakaten, um uns herzlich in Empfang zu nehmen. Die Aufregung in unserem Bus stieg und alle schauten aus den Fenstern und suchten ihre Partner. Kurz darauf strömten wir alle aus dem Bus, begrüßten unsere Partner und Gasteltern und fuhren in unser neues "Zuhause".

Wegen der Zeitverschiebung und der anstrengenden Reise sind dann auch alle zeitig schlafen gegangen; zum Glück konnten wir am nächsten Tag, ein Sonntag, ausschlafen. Nach einem "amerikanischen Frühstück" haben viele eine erste Stadt- und Schulerkundung unternommen, um schon zu erfahren, wo sie in den nächsten Wochen leben würden. Schnell wurde allen klar, dass Concord, die Hauptstadt von New Hampshire, tatsächlich unserer Vorstellung einer amerikanischen Stadt entspricht: riesige Straßen mit Autos, die kein normaler Deutscher auftanken möchte, und mit Holzhäusern wie aus einem Film, an denen große Amerika-Flaggen hängen. Schnell ging der erste Tag zu Ende und alle waren gespannt auf die amerikanische Schule.

Die Concord High School ist deutlich größer als die Schulen in Wegberg, alle Kinder im Umkreis gehen auf diese Schule. Es handelt sich um eine Art Gesamtschule. Auch wenn wir die Möglichkeit hatten, unseren individuellen Stundenplan zu erstellen, waren wir oft mit unseren Partnern im Unterricht. Besonders interessant war natürlich der Deutschunterricht bei Frau Ernst oder Herrn Van Steenbergen, in Amerika besser unter dem Namen Herr Von Stein bekannt. Sein Unterricht war immer lustig und unterhaltsam. Oft genug waren wir aber auch für Präsentationen gebucht. In Gruppen von vier bis sechs Personen hatten wir nämlich schon in Deutschland Referate zu bestimmten Themen vorbereitet, auf Englisch natürlich, die nun in den USA vorgetragen werden sollten. So hatten viele Klassen an der High School Interesse daran, von "echten Deutschen" einen Vortrag über deutsche Sportarten oder über unser politisches System zu hören oder uns einfach nur mit Fragen zu löchern.

An den Nachmittagen konnten wir Zeit mit unseren Partnern verbringen oder es stand ein Programmpunkt für alle an, so zum Beispiel ein gemeinsamer Grillabend. Eines der Highlights war zweifellos der dreitägige Besuch von New York City.

Impressionen vom GAPP-Austausch 2015/2016.

Nach einigen Stunden Busfahrt erreichten wir "die Stadt, die niemals schläft" und checkten in einem Hostel ein. Die Lage war gut, die Zehn- oder Zwölfbettzimmer eher gewöhnungsbedürftig, aber das war für uns alle kein Problem, da wir uns insgesamt nur wenige Stunden in diesen Zimmern aufhielten. Sehr spannend war das Sightseeing- Programm. Da es auch für einige amerikanische GAPPer der erste Besuch in New York City war, sahen wir beinahe alles, was es dort zu sehen gibt: u.a. die Freiheitsstatue, das Chrysler- und Empire-State-Building sowie den berühmten Times Square. An unserem letzten Tag in New York besichtigten wir den Central Park und traten dann die Heimreise zu unserer amerikanischen Familie an.

Zurück in New Hampshire wurden wir dann wieder herzlich von unseren Gasteltern in Empfang genommen und mussten erst einmal Schlaf nachholen von dem erinnerungswürdigen Trip nach New York City.

Impressionen vom GAPP-Austausch 2015/2016.

Die restliche Zeit unseres Amerikaaufenthaltes verging wie im Flug: Wir unternahmen noch einige tolle Ausflüge, u.a. machten wir eine Wanderung und konnten den Ausblick während des berühmten "Indian Summer" über New Hampshire genießen. Viel zu schnell wurde es Zeit, auf Wiedersehen zu sagen, wobei viele Tränen flossen. Alle freuten sich schon wahnsinnig auf die zweite Hälfte des Austauschs, wenn die Amerikaner nach Deutschland kommen würden.

2. Teil: Die Amerikaner bei uns

Drei Wochen vor Beginn der Sommerferien war es dann soweit. Planmäßige Ankunft der amerikanischen Schüler: Montag, den 20.06.2016, 17:30 Uhr am Schwimmbad in Wegberg. Jedoch hatten unsere Gäste wegen einer Verspätung ihren Anschlussflug verpasst und mussten einen Tag Pause in Reykjavik einlegen. Mit 26 Stunden Verspätung dann die lang ersehnte Ankunft, wobei auf alle Amerikaner ein selbst gestaltetes Willkommensplakat wartete. Da wir uns bereits gut kannten, war die Freude über das Wiedersehen besonders groß. Dennoch fuhren alle an diesem Tag zügig nach Hause, um noch das EM-Spiel von Deutschland mitzuerleben.

Impressionen vom GAPP-Austausch 2015/2016.

Am nächsten Tag ging es dann direkt zur gewohnten Zeit in die Schule, aber zumindest für die Amerikaner nicht lange, denn es stand ein Besuch bei unserem Bürgermeister Michael Stock an. Am Abend fand dann die offizielle "Welcome-Party" statt, zu der alle GAPPer mit ihren Gastfamilien kamen sowie unsere Schulleiterin Frau Tillmanns. Am darauffolgenden Tag ging es mit uns deutschen Schülern zu einem Tagesausflug nach Amsterdam, was auch für viele von uns Deutschen eine neue Erfahrung gewesen ist.

Impressionen vom GAPP-Austausch 2015/2016.

In der kommenden Woche fuhren wir alle mit dem Bus nach Berlin, wo wir eine Woche verbringen durften. Neben alten Schlössern besuchten wir interessante Museen und sogar den Bundestag, in dem wir eine echte Plenarsitzung live miterleben durften.

Impressionen vom GAPP-Austausch 2015/2016.

So schön es in Berlin auch war, das folgende Wochenende ohne Programm hatten sich alle verdient, schließlich standen auch in der nächsten Woche viele weitere Programmpunkte auf dem Plan. So besichtigten wir Köln und Aachen und die Amerikaner hatten die einmalige Gelegenheit, den Tagebau Garzweiler während einer geführten Tour zu besichtigen. Als dann unsere Sommerferien anfingen, war Zeit für ein individuelles Programm, wie zum Beispiel Tagesausflüge mit den Gastfamilien oder ein Wochenendtrip an die holländische Küste.

Am Donnerstagmorgen, dem 14.07.2016, also nach genau drei Wochen und zwei Tagen mit GAPP, hieß es dann wieder Abschied nehmen - diesmal aber leider auf unbestimmte Zeit. "Das ist das Einzige, was gegen die Teilnahme an GAPP spricht", war das Resümee aller Teilnehmer, die wunderbare Wochen in Concord und in Wegberg miteinander verbringen durften und sich immer sehr gern an die tolle Zeit zurückerinnern werden.

Ein herzliches Danke an alle GAPPer, die verantwortlichen Lehrer und unsere Eltern, die dazu beigetragen haben, dass dieser Austausch wieder ein voller Erfolg war. Wir hoffen, dass es auch in Zukunft diese wunderbare "friendship across the ocean" geben wird, denn es ist eine einmalige Gelegenheit für uns, andere Städte und Kulturen kennenzulernen und vor allem neue Freundschaften zu schließen!

Von Jonas Kirch (GAPPer, Jgst. Q1)