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Projekttag Suchtprävention für die Jahrgangsstufe 8

Alkohol, Nikotin und Drogen: Auch in diesem Schuljahr stand das Thema Suchtprävention für die Schüler/innen der Jahrgangsstufe 8 auf dem Stundenplan der sogenannten Wanderwoche am MKG Wegberg. Es wurde ausführlich über die Problematik informiert. Die damit verbundenen Gefahren und möglichen Folgen einer Sucht wurden anschaulich nähergebracht.

Impressionen von der Suchtprävention am MKG Wegberg.

Unterteilt in drei Themenblöcke von jeweils 90 Minuten lernten die Klassen 8b und 8c am Montag, dem 16.10.2017, und die Klassen 8a und 8d am Mittwoch, dem 18.10.2017, viel Wissenswertes zu diesem Thema. Am Ende des Tages hatten alle Schüler/innen an jedem Themenblock teilgenommen und sich in allen Bereich informiert.

Im ersten Block "Phasen der Sucht" erarbeiteten die Schüler/innen zunächst anhand von Karten theoretische Grundlagen und Phasen einer Sucht. Im Anschluss daran sollten Fallbeispiele beurteilt und einer entsprechenden Phase zugeordnet werden. Im Zusammenhang mit dem Lied "Aschenflug" von Adel Tawil wurden die Kriterien und Merkmale von Abhängigkeit besprochen. Wichtigster Hauptbestandteil dieses Themenblocks war es jedoch, den Jugendlichen zu verdeutlichen, wie man eine Sucht erkennen kann und wie diese möglichst verhindert werden könnte. Nur so können Hilfen für betroffene Personen initiiert werden.

Jürgen Heitzer war als Vertreter der Kreispolizeibehörde Heinsberg zum Thema Sucht an unsere Schule gekommen und fragte im "Polizeiblock" zunächst, ob die Schüler wüssten, was süchtig machen kann. Schließlich erklärte er, was letztendlich zu einer Abhängigkeit führt. Die Achtklässler/innen konnten ihr Vorwissen über mögliche suchtauslösende Drogen einbringen und zeigten sich durchaus der damit verbundenen Gefahren bewusst. Herr Heitzer sprach über Süchte allgemein - von Alkohol bis hin zu illegalen Suchtmitteln - und zeigte Auszüge aus der Euregionalen Jugendbefragung 2013 zum Thema Drogen. Zahlreiche Schüler/innen waren in dieser Studie über Alkohol, Drogen und Sucht befragt worden. Auffällig hierbei war, dass die Aussagen der Befragten mit der polizeilichen Kriminalstatistik übereinstimmten. Den Schüler/innen wurde nachdrücklich aufgezeigt, wie gefährlich der Drogenkonsum ist und mit welchen Folgen - sowohl strafrechtlich als auch physisch - zu rechnen ist. Am Ende behandelte er exemplarisch die Droge Cannabis und erklärte, was hierbei erlaubt ist und inwieweit sie aus medizinischen Gründen in Ausnahmefällen legalisiert werden kann. Im Anschluss daran wurden verschiedene Fallbeispiele thematisiert. Drogen, Drogenhandel, Drogenkonsum und auch eine Mittäterschaft sowie mögliche Folgen wurden angesprochen. Im Themenbereich "Alkohol als Einstiegsdroge" wurden die jeweiligen Klassen 8 in zwei Gruppen gesplittet, die dann in einem Quiz ihr Wissen unter Beweis stellen konnten.

Im letzten Block mit dem Thema "Aus dem Leben eines Betroffenen" erzählte ein ehemals süchtiger Mann bereitwillig aus seinem Leben als Alkoholsüchtiger. Seine persönlichen Erfahrungen und Probleme mit seiner Sucht beschrieb er detailliert und offen. Wie er alkoholabhängig wurde und wie die 24 Jahre Alkoholsucht sein Leben veränderten, machte nachdenklich. Schon als Kind und Jugendlicher war er mit dem Alkohol in Kontakt gekommen. Später wurde Trinken schnell zu seiner Gewohnheit, zuerst nur jedes Wochenende, später auch jeden Tag. "Einen trinken zu gehen" wurde normal. Durch die Beschreibung der Entwicklung seiner Beziehung zum Alkohol und seines erfolgreichen Versuchs, mit dem Trinken aufzuhören, haben die Schüler/innen ein reales Beispiel kennengelernt. Es wurde ihnen klargemacht, wie stark Alkohol das Leben des Betroffenen und seines Umfeldes zerstören kann. Ebenfalls wurde ihnen bewusst, wieso eine Sucht so extrem schädlich ist und wie schwer es ist, einer solchen Abhängigkeit zu entkommen. Nur durch einen Klinikaufenthalt und eine entsprechende Entzugstherapie sowie durch regelmäßige Treffen der Selbsthilfegruppe "Anonyme Alkoholiker" gelang der Ausstieg. Mittlerweile ist der Mann seit 25 Jahren trocken. Der Satz, der wohl länger im Gedächtnis der Schüler bleiben wird, ist seine Aussage: "Alkohol frisst alles, nur keine Probleme", womit er explizit darauf hinweisen wollte, in welchem Ausmaß eine Sucht das Leben eines Betroffenen ruiniert.

Insgesamt war der Projekttag "Suchtprävention" - nicht zuletzt durch seine außerschulischen Referenten - eine willkommene Abwechslung im normalen Schulalltag am MKG. Die Inhalte waren sehr hilfreich, da am Ende des Tages jeder mit einem veränderten Bewusstsein über Drogen sein eigenes Verhalten reflektieren konnte. Erfahrungen mit Alkohol werden oft sorglos gesammelt, über Gefahren dieser Droge machen sich Jugendliche in der Pubertät jedoch zu wenig Gedanken. Aus diesem Grund wird der Projekttag Sucht an unserer Schule in den achten Klassen jährlich durchgeführt. Die Schüler/innen haben so die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Mögliche Ansprechpartner sind die Drogenbeauftragten der Schule sowie die Schulsozialarbeiterin.

Von Julia Wingertszahn (Jgst. Q1)