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Besuch der Oper "Carmen"

Am Sonntag, dem 14. Januar 2018, fuhren wir - die Musikkurse von Frau Biermann aus der Q1 und Q2 - gemeinsam mit ihr und Herrn Landmesser sowie seiner Frau nach Bonn, um uns dort die Oper "Carmen" von Georges Bizet anzuschauen. Nach einer kurzen Stärkung bei McDonalds konnte es dann auch losgehen.

Da wir uns im Unterricht bereits mehrere Monate mit der CD auf das Eifersuchtsdrama vorbereitet hatten, kannten wir sowohl die Handlung als auch die Musik, welche wir von immer wiederkehrenden Hauptmotiven bis zum Rhythmus bezüglich ihrer Aussage analysiert hatten, in und auswendig. Deshalb gingen wir mit besonders aufmerksamer und hoher Erwartungshaltung in die Aufführung, sodass es uns trotz französischer Sprache leicht fiel, uns voll und ganz auf die kommende Umsetzung zu konzentrieren.

Impressionen vom Besuch der Oper

Schade war beispielsweise die Darbietung der Blumenarie: Laut des ursprünglichen Librettos wirft Carmen bei ihrer ersten Begegnung Don José eine Blume zu, die er aufbewahrt und zum Thema dieses Stücks macht. Leider handelte es sich bei dieser Aufführung um einen zur Hälfte gerauchten Zigarrenstummel, welcher nicht nur Verwirrung aufkommen lässt, wenn beide über Blumen singen, sondern auch der Szene die Romantik nimmt.

Auch andere Szenen wurden teilweise moderner oder spektakulärer umgesetzt: ein brennender Zuniga, Blitzgewitter der Paparazzi bei Escamillos Auftritt oder Heliumballons in Herzform für Carmen. Dies lenkt leicht von dem Hauptaspekt der Oper, der Musik, ab und ist nichts für Zuschauer, die sich für die ursprüngliche und strikt am Libretto gehaltene Darstellung interessieren, begeistert aber möglicherweise auch viele, gerade junge Menschen und zeigt Kreativität und zeitentsprechenden Wandel der Inszenierungen.

Besonders interessant war die Umsetzung der letzten Szene: Don José tötet Carmen in einer zeitlupenartigen Bewegung mit einem abgetrennten Stierkopf, was im Publikum sowohl Belustigung und Begeisterung als auch Entsetzen und Kritik auslöste.

Worin wir uns definitiv einig sind, ist die herausragende Leistung der Micaela, welche bedauerlicherweise nicht allzu oft im Stück vorkommt, denn ihr Auftritt war so beachtlich, dass sie am Schluss diejenige war, die den meisten Applaus erntete.

Impressionen vom Besuch der Oper

Insgesamt war es für uns alle ein schönes und abwechslungsreiches Erlebnis, was wir gerne in Erinnerung behalten werden, und für manche war es sicher nicht der letzte Opernbesuch.

Zu guter Letzt noch etwas zur Handlung:

Um 1820 verliebt sich der Soldat Don José, der eigentlich Micaela heiraten soll, in die von allen begehrte Zigeunerin Carmen, welche ihn geschickt verführt, aber eigentlich nicht für langfristige Beziehungen gemacht ist.

Als Carmen in der Zigarrenfabrik, in der sie arbeitet, eine Frau tödlich verletzt, wird sie gefangen genommen; sie schafft es allerdings, Don José zu überreden, sie freizulassen und sich dafür mit ihm in der Taverne des Lillas Pastia zu treffen. Dort trifft sie auch auf Escamillo, einen berühmten Torero, der sie verführen will, was sie allerdings ablehnt. Als Don José kommt, tanzt sie zunächst für ihn, doch der Zapfenstreich erklingt und Don José will gehen. Carmen verspottet ihn deshalb. Dessen Vorgesetzter Zuniga wirbt ebenfalls um Carmen, weshalb José mit ihm einen Eifersuchtskampf führt und mit Carmen und ihren Schmugglerfreunden flieht.

Escamillo tritt erneut auf und hat diesmal Erfolg bei Carmen. Don José entscheidet sich widerwillig, die plötzlich auftauchende Micaela zu seiner im Sterben liegenden Mutter zu begleiten.

Am Ende trifft Carmen in der Stierkampfarena noch einmal auf den eifersüchtigen und enttäuschten Don José und betont ihre Liebe zu Escamillo, wodurch sie José umso mehr provoziert und dieser sie schließlich aus Wut ersticht.

Von Julia Wingertszahn
und Jana Witt (Jgst. Q1)