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Der Niederländisch-Austausch an unserer Schule

In diesem Jahr fand zum wiederholten Male der Austausch unserer Schule mit dem Henrik-Pierson-College in Zetten statt. Dies geschah im Rahmen des Interreg-Projekts, welches von den Universitäten Duisburg-Essen und Nijmegen organisiert wird und sich die Stärkung der Verbindung zwischen den Niederlanden und Deutschland zum Ziel gesetzt hat. Interreg hat einen Teil des Austausches auch filmisch aufgenommen und veröffentlicht. Den Beitrag findet ihr unter diesem Link: https://www.youtube.com/watch?v=snYtC_jjy6s. Organisiert und durchgeführt haben den Austausch Frau Bakker aus den Niederlanden sowie auf deutscher Seite Frau Demir.

Am 11.11.2019 besuchten die neun niederländischen Schüler der 10. Klasse ihre neun Austauschpartner an unserer Schule aus der EF für einen Tag. Das Thema dieses Tages war "30 Jahre Mauerfall". Diesen beschreibt die Praktikantin des Interreg-Projektes Paula Hartmann in ihrem Blogbeitrag, den ihr unter diesem Link lesen könnt: https://aha24x7.com/blog-sprachbarrieren-sind-kein-problem/.

Im Gegenzug fuhren unsere Schüler am 05.12 nach Zetten, um den Tag dort zu verbringen. Weil in den Niederlanden Nikolaus war, was in dort sehr groß gefeiert wird, wurden die Wegberger gleich mit Spekulatius und Chocomel empfangen. Anschließend teilte Frau Bakker, die den Austausch auf niederländischer Seite leitet, die Ankömmlinge in Gruppen auf, um umliegende Grundschulen anlässlich des Nikolaus-Tages zu besuchen. Lucas Jentgens erzählt davon, wie sehr sich die Grundschüler auf Nikolaus freuen und ganz aufgeregt waren, als der Nikolaus sie besuchte und Geschenke verteilte. Auch Sophia Bennecke beschreibt lebhaft, wie an einer Grundschule passend zu Nikolaus dekoriert war und Sinterklaas sich ganz traditionell mit rotem Gewand und langem weißen Filzbart mit seinem Helfer, dem "Zwarte Piet", verkleidet hatte, um den Kindern eine Freude zu machen.

Bei einem Austausch geht es natürlich auch um die Übung der Sprache: Zwar lernen die Niederländer schon seit 3 Jahren Deutsch, während die Wegberger erst in diesem Schuljahr mit der neuen Fremdsprache angefangen haben, dennoch konnten letztere ihren Partnern standhalten und mit ihnen kommunizieren. Julia Röttgen sagt: "Man muss einfach seine Hemmungen fallen lassen und einfach anfangen, zu reden". Deshalb wurde auch ab und zu Englisch zur Kommunikation verwendet; der Fokus lag aber natürlich trotzdem auf den beiden zu lernenden Sprachen.

Bei Sprachübungen halfen sie sich gegenseitig beim Sprechen und entwickelten auch ihre eigene Methode: Ein/e Deutsche/r sprach mit einer/einem Niederländer/in auf Niederländisch, während diese/r auf Deutsch antwortete. "Irgendwie versteht man sich immer", sagte Julia dazu und greift dadurch einen Hauptaspekt des ganzen Austausches auf: neue Verbindungen durch Kommunikation zu schaffen.

Unsere Schüler erhielten eine Führung durch die Schule und stellten vor allem eins fest: Das Henrik-Pierson-College ist sehr modern. Sophia sind direkt die "Smartboards überall" aufgefallen. Sie berichtet außerdem von den vielen Fächermöglichkeiten an der Gesamtschule. Außerdem erzählt sie von den vielfältigen Mitteln und Ressourcen, die für die Bildung der Schülerinnen und Schüler bereitstehen: Es gibt ein professionelles Tonstudio, einen Friseursalon für das passende Fach, einen echten Fötus für die Biologie oder eine bunte Kletterwand in der Sporthalle.

Lucas ist in der hell gestalteten Schule vor allem die moderne Schulbibliothek im Gedächtnis geblieben und er war beeindruckt von ihrer fortschrittlichen Ausstattung. Auch das frei verwendbare WLAN zeigt die Modernität der niederländischen Schule.

Anschließend wurden - typisch niederländisch - Pannenkoek in der Schulmensa gegessen, die von allen drei Wegbergern sehr gelobt wurden.

Es wurden natürlich auch Geschenke ausgetauscht und auch hier fielen kulturelle Unterschiede auf: Während man in Deutschland Geschenke aufwändig und schön verpackt, legt man in den Niederländen eher Wert auf das Innere: Den Geschenken liegt ein Weihnachtsgedicht bei, manchmal sogar selbstgeschrieben. Ich finde, dass das eine sehr schöne Geste ist, und merke mir das für das nächste Mal, wenn ich etwas verschenke.

Anschließend spielten die Schülerinnen und Schüler "Wer bin ich". Dabei musste natürlich darauf geachtet werden, dass sowohl die Niederländer als auch die Deutschen die zu erratenden Personen kannten. Dadurch wurde auf Figuren wie Jesus oder Donald Duck zurückgegriffen. Gesprochen wurde übrigens Niederländisch, denn grundsätzlich gilt, dass die Sprache des jeweiligen Aufenthaltsortes gesprochen wird.

Der ganze Tag hat unseren Schülerinnen und Schülern sehr viel Spaß gemacht. Sie haben an ihren Sprachkenntnissen gearbeitet und viele neue Leute kennengelernt. Julia sind die Sportaktivitäten in der Gruppe sehr im Gedächtnis geblieben, weil sie den Teamgeist gestärkt und alle zusammengeschweißt haben. Lucas bringt an, dass ihm der ganze Tagestrip sehr viel Spaß gemacht hat und ihm das gesamte Programm mit der gesamten Gruppe gefallen hat. Sophia legt dar, dass es auch sehr interessant war, mal einen ganz anderen Schulalltag mitzuerleben.

"Es war eine sehr gute Entscheidung, Niederländisch zu wählen und sich für den Austausch zu bewerben", sagt Julia. "Es macht einfach Spaß und man lernt neue Leute sowie eine andere Kultur kennen und lernt die Sprache."

Das war es aber noch lange nicht mit dem Austausch: Vom 23.01.2020 bis zum 25.01.2020 werden die Schülerinnen und Schüler des Henrik-Pierson-College ihre deutschen Austauschpartner besuchen und mit ihnen nach Köln fahren. Die geplante gemeinsame Unternehmung Amsterdam im Mai musste hingegen wegen der Corona-Krise abgesagt werden.

Von Sophie Kuchenbecker (Jgst. Q2)

Niederländisch-Austausch geht in die nächste Runde

Anfang des Jahres ging der Austausch unserer Schule mit der niederländischen Schule in Zetten in die nächste Runde: Vom 23.01. bis zum 25.01.2020 wurden unsere Schülerinnen und Schüler, die im Unterricht fleißig die niederländische Sprache lernen, von ihren Austauschpartnern besucht.

Als diese am Donnerstag ankamen, besichtigten sie unsere Schule und nahmen an zwei Unterrichtsstunden teil, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Schulsystems in beiden Ländern zu erkennen.

Obwohl die Schülerinnen und Schüler sich von den vorausgegangenen Teilen des Austausches bereits kannten, wurde die gemeinsame Zeit mit Spielen fortgeführt, die die Gemeinschaft stärkten. Dazu gehörte zum Beispiel "Bubble Soccer", bei dem man in einem großen Körper-Airbag steckt und somit Vollkontakt-Fußball gewährleistet wird. Durch diese Bubble-Balls kam es zu sehr witzigen Fußballmatches zwischen den Austauschschülern und dies übertrug sich auf die Grundstimmung der Gruppe. Im Anschluss an diese Sportaktivität konnte die Austauschgruppe ihren Abend frei gestalten. Die Nächte verbrachten die Niederländer bei ihren Gastfamilien, wo sie ganz individuelle und private Eindrücke sammeln und Freundschaften vertiefen konnten.

Am nächsten Morgen brach das Herzstück des Wochenendes an: der gemeinsame Ausflug nach Köln. Durch die Straßeninterviews, die die Jugendlichen führten, hatten die Niederländer die Möglichkeit, die typische offene Art der Kölnerinnen und Kölner kennenzulernen. Sie stellten den Leuten Fragen und kleine Aufgaben (auf Deutsch natürlich!) wie zum Beispiel: "Nennen Sie einen niederländischen Fußballspieler" und sie erlebten dabei, wie die motivierten Teilnehmer ihnen oft sehr lange und herzliche Antworten gaben. Anschließend fand eine Stadtführung statt, die von der Leiterin spielerisch interessant gestaltet wurde. So mussten die Schülerinnen und Schüler erraten, wie viele Rheinbrücken in Köln sind (es sind 7!) oder wieviel Kilogramm Kot eine Taube im Jahr produziert (12 Kilogramm!), wodurch die Steine des Kölner Doms massiv beschädigt werden.

Nach dieser lehrreichen Stadtführung wurde ein Töpferkurs besucht, bei dem man die Möglichkeit hatte, entweder eine Tasse oder eine Müslischale nach eigenem Belieben zu töpfern und als Andenken an den Austausch zu gestalten. Besonders beliebt als Motiv sollen wohl die charakteristischen Farben schwarz-weiß-grün des Fußballvereins Borussia Mönchengladbach gewesen sein.

Nach der Rückankunft in Wegberg löste sich die Gruppe auf und der Abend wurde zur freien Gestaltung genutzt. Am nächsten Tag fand die Rückreise in die Niederlande um 13 Uhr statt. Bis dahin wurde die Zeit genutzt, um noch gemeinsam Fußball zu spielen, zu backen oder shoppen zu gehen. Pünktlich um 13 Uhr fuhr der Bus dann nach Zetten los.

Allerdings hat zu diesem Zeitpunkt niemand erahnen können, dass es der letzte Abschied sein würde…

Die Gruppe hat viel zusammenerlebt in diesen Tagen, vor allem konnten sich die einzelnen "Paare" durch die gemeinsame Zeit besser kennen lernen. Allen hat der Austausch große Freude bereitet, weswegen die Enttäuschung groß war, als das Corona-Virus den Sprachbegeisterten den nächsten Teil des Austausches - ein paar gemeinsame Tage in Zetten und in Amsterdam im Mai - verhinderte.

Hoffen wir, dass der nächste Austausch zwischen unserer Schule und den Niederlanden wie geplant stattfinden kann!

Von Sophie Kuchenbecker (Jgst. Q2)

Schüleraustausch am 11.11.2019 zwischen Schule Wegberg und Zetten

Der Schüleraustausch zwischen deutschen Schülern aus Wegberg und niederländischen Schülern aus Zetten war mein erster Austausch, den ich als Praktikantin im Interreg-Projekt "Nachbarsprache & buurcultuur" begleitet habe. Sobald wir im Klassenraum des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums eintrafen, hat mich die Neugier und Offenheit der Schüler beeindruckt. Ich hatte nicht erwartet, dass die Schüler (ohne Ausnahme) bei einem ersten Treffen direkt so offen aufeinander zugehen würden. Die Atmosphäre war sehr locker und die Schüler sehr gesprächig, als wir eintrafen. Man konnte spüren, wie die Vorfreude auf diesen Tag jetzt endlich freien Lauf gefunden hatte.

Um die (schon sehr angenehme) Stimmung noch etwas aufzulockern, wurde der Tag mit ein paar leichten Kennenlernspielen eingeläutet. Jeder Schüler schrieb seine Hobbies und Interessen auf einen kleinen Zettel, welche dann beliebig wieder an die Schüler verteilt wurden. Somit stellte jeder Schüler die Interessen eines anderen Schülers der ganzen Klasse vor. Hier und da gab es ein paar Sprachbarrieren, aber jeder ging sehr positiv und hilfsbereit miteinander um. Ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, wo jemand für seine Aussprache oder Unsicherheit schräg angeguckt wurde.

Weiter ging es mit einem kleinen Sportprogramm, wozu die 18-köpfige Gruppe in vier Gruppen unterteilt wurde. Es war die Aufgabe, einen Holzklotz soweit wie möglich von den Schülern entfernt aufzustellen. Die Schwierigkeit war allerdings, dass die Schüler nicht die Linie, welche direkt vor der Gruppe auf dem Boden markiert war, überschreiten durften. Hier kann man schön sehen, wie das gemeistert wurde:

Um als Gruppe zu gewinnen, war es also erforderlich, viel miteinander zu kommunizieren!

Nach einer kleinen Mittagspause, wurde das Thema DDR aufgrund des 30-jährigen Jubiläums des Mauerfalls besprochen. Eine Zeitzeugin, die in der DDR aufgewachsen ist, kam die Schüler besuchen, berichtete aus ihrer Kindheit und gab eine kleine Schnupperstunde in den Schulalltag der DDR. Aufgrund ihrer sehr spannenden und fesselnden Art und Weise zu berichten und zu unterrichten, waren viele Schüler sehr angetan von dem Thema.

Am Ende des Schultages machten sich die niederländischen Schüler gegen kurz nach 16 Uhr wieder auf den Weg nach Hause. Da die Gespräche noch in vollem Gange und das Interesse aneinander noch nicht vorüber waren, haben manche Schüler ihre Handynummern ausgetauscht, um in Kontakt zu bleiben, bevor man sich dann im Dezember wiedersieht. Im Großen und Ganzen also war der Austausch ein sehr interessanter Tag mit vielen positiven Eindrücken!

Von Paula Hartmann (Praktikantin Interreg)