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LernFerien NRW 2022 in Jülich-Barmen

Vom 03.10.2022 bis zum 07.10.2022 habe ich an den LernFerien NRW, einem Angebot zur Begabungsförderung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, teilgenommen. In dieser Zeit habe ich mich gemeinsam mit einigen anderen Jugendlichen mit dem Fachbereich Biotechnologie auseinandergesetzt und viele verschiedene Workshops besucht. Das Camp fand parallel zu einem anderen Camp mit dem Thema "Flugzeugbau" im Science College Overbach in Jülich-Barmen statt.

Am ersten Tag gab es eine kleine Kennenlernrunde mit anschließender Vorstellung des groben Wochenplans. Noch vor dem Mittagessen fand die verpflichtende Sicherheitseinweisung für die Labore statt. Nach dem Essen ging es auch schon los. In unserem ersten kleinen Workshop haben wir die DNA einer Banane sichtbar gemacht. Nach dem Abendessen hatten wir Jugendlichen etwas Freizeit, um uns näher kennenzulernen und unseren Abend frei zu gestalten.

Am nächsten Tag kam die Wissenschaftlerin Dr. Vivien Kohlhaas der Max-Planck-Gesellschaft ans Science College und hat einen umfassenden Vortrag über das Thema "Krebsforschung" gehalten. In diesem Vortrag hat sie nicht nur die Krankheit selbst thematisiert, sondern auch die damit zusammenhängende Grundlagenforschung und inwiefern diese ethisch vertretbar ist. Nach dem Mittagessen wurden die Teilnehmer*innen des Kurses in zwei Gruppen aufgeteilt und nach kurzer Vorbereitungszeit zu einer Ethik-Diskussion im Bereich Grundlagen- bzw. Tierforschung aufgefordert.

Der ganze Tag wurde von einem professionellen Kamerateam begleitet und wird später auf verschiedenen sozialen Medien veröffentlicht. So hatten wir die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen solcher Dreharbeiten zu werfen. Am Abend gab es dann ein freiwilliges Treffen im AstroLAB mit Beobachtung des Nachthimmels durch ein Teleskop.

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Am dritten Tag haben wir verschiedene Mikroorganismen wie z.B. das Darmbakterium Escherichia coli oder den Pilz Penicillium roqueforti in vorbereiteten Nährmedien angesetzt. Außerdem durften wir in Kleingruppen Proben von verschiedenen Orten sammeln. Diese wurden anschließend zum Inkubieren weggebracht.

Nach dem Mittagessen bekamen wir Besuch von einem Mitarbeiter des SWR. Nach einem kurzen Vortrag über die Prinzipien eines Videodrehs hatten wir die Aufgabe, selbst einen zweiminütigen Film zu erstellen, wobei uns zahlreiche professionelle Kameras und andere Ausrüstung zur Verfügung standen. Die Aufgabe war sehr offen gestellt, die einzige Anforderung war: Der Film sollte etwas mit unserem LernFerien Kurs zu tun haben. Dies war mein persönliches Highlight, meine Gruppe stand noch bis nachts im Labor, um den Film fertigzustellen.

Am letzten ganzen Tag wurden die Filme dann mithilfe eines professionellen Programms zurechtgeschnitten und gespeichert.

Nach dem Mittagessen ging es dann wieder ins Labor, um einen eigenen PCR-Test durchzuführen. Die Wartezeit nahm den ganzen restlichen Tag in Anspruch, sodass wir in der Zwischenzeit einige der zuvor angesetzten Mikroorganismen mikroskopieren durften. Meine Gruppe ist noch länger im Labor geblieben, um gemeinsam mit den Dozenten die optische Dichte der einzelnen Medien samt Organismen zu messen.

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Nach dem Abendessen fand ein Filmabend statt. Alle Dozenten und Teilnehmer*innen aus beiden Kursen haben gemeinsam den Film "Contact" geschaut. An diesem letzten Abend haben sich die einzelnen Freundesgruppen danach getroffen, um die letzte gemeinsame Zeit noch einmal zu genießen.

Am Abreisetag konnten die Eltern ab 10:00 Uhr anreisen und hatten die Möglichkeit, gemeinsam mit allen Kindern und Jugendlichen die einzelnen Kurzfilme anzuschauen. Dabei kam die Kreativität der Gruppen zum Vorschein, denn von "Fernsehshows" bis zu "Dokumentationen" war alles dabei. Außerdem hatten wir hier die Möglichkeit, einen Einblick in die Arbeit des jeweils anderen Kurses zu erlangen. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen wurden einige Abschlussfotos gemacht, bevor die Teilnehmer*innen dann nach und nach abgereist sind.

Ich persönlich bin sehr froh darüber, diese Möglichkeit bekommen zu haben und kann die LernFerien wärmstens empfehlen. Ich hatte dort die Chance, mein Wissen zu erweitern und Dinge auszuprobieren, die an Schulen gar nicht möglich sind. Dadurch, dass alle Angebote und Workshops freiwillig waren, wurde den Teilnehmer*innen ermöglicht, den Tag selbstständig zu gestalten, was ein ungezwungenes Lernen in Ferien-Atmosphäre bewirkte. Das Klima war sehr entspannt, da sowohl Teilnehmer*innen als auch Dozent*innen sehr nett und rücksichtsvoll waren. Werde ich ein solches Angebot noch einmal erhalten, werde ich es definitiv wieder annehmen und kann jedem empfehlen, dies auch zu tun.

Von Anna Krings (Jgst. Q1)