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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2012 > Bericht vom 04.05.2012 ]

Forensik-Projektkurs in der Dunkelkammer des Bösen

Erwartungsvoll starten 13 Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe mit ihren Betreuerinnen Frau Mann und Frau Schreier zu einem Vortrag des renommierten Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke in die Kulturfabrik Krefeld. Hier bekommen sie auf interessante und unterhaltsame Art und Weise Einblicke in die Arbeit des Kriminalbiologen. Auch die Verzahnung mit der forensischen Psychologie ("Profiling") wird am Beispiel von Serientätern eindrucksvoll erläutert.

Teilnehmerinnen des Projektkurses "Forensik" beim Laboraufenthalt an der FH Jülich.

Bereits seit einem halben Schuljahr beschäftigen sich die Kursteilnehmer des freiwilligen Zusatzkurses in Kleingruppen mit den biologischen und chemischen Grundlagen der Verbrechensbekämpfung. So wurden z.B. mit einem Genetik-Koffer aus dem Julab Jülich die Grundlagen zum genetischen Fingerabdruck praktisch erarbeitet.

Ein weiterer Schwerpunkt gilt der Spurenerkennung und -sichtbarmachung (Fingerabdrücke, Blut, original Spuren, weggefeilte Identifikationsnummern). Dazu bekam der Kurs im Aachener Polizeipräsidium einen informativen Überblick über die Tätigkeiten und Verfahren der Kriminalpolizei.

Da aus der modernen Spurenanalyse die instrumentelle Analytik mit hoch spezialisierten Verfahren nicht mehr wegzudenken ist, ging die nächste Exkursion an die FH nach Jülich. An einfachen Beispielen (z.B. Coffein in verschiedenen Proben) wurden die Schülerinnen und Schüler in analytische Verfahren eingeführt. Sie lernten, wie man einen unbekannten Stoff aus einem Gemisch trennen und sowohl qualitativ als auch quantitativ identifizieren kann.

Unter engagierter Betreuung der Chemie-Ingenieurinnen Frau Adels und Frau Witte durften die Schülerinnen und Schüler sogar mit UV/VIS- und IR-Spektrometer und HPLC- Chromatographen arbeiten. "Das hat echt geholfen, die Theorie besser zu verstehen!", waren sich die Schüler beim Abschied einig. "Es war beeindruckend, einmal in einem richtigen Labor zu arbeiten!"

Im Forschungszentrum Jülich bekamen die Kursteilnehmer unter anderem einen Einblick in biotechnologische Arbeitsweisen. Außerdem staunte man über das raumhohe Elektronenmikroskop, was mit hohem technischen Aufwand von allen äußeren Einflüssen wie Schallwellen, Temperaturschwankungen und Erschütterungen aus dem angrenzenden Braunkohletagebau isoliert werden muss, bis es gestochen scharfe Bilder von Atomen zeigen kann.

Tauchen im Zusammenhang mit Strafdelikten Knochen auf, steht die Frage im Raum, was diese Knochen über Geschlecht, Alter und evtl. Todesursache und Tathergang verraten. Ein Workshop "Kriminalbiologie" im Neanderthal Museum soll diesen Aspekt der Forensik beleuchten. Nach einer kurzen Einführung schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rolle eines forensischen Anthropologen und untersuchten Knochen und Schädel auf Geschlecht, Alter, Körpergröße und Besonderheiten wie Knochenbrüche oder krankhafte Veränderungen. Dabei wurde zum Vergleich oft auf das Lehrskelett zurückgegriffen, was standardmäßig die Merkmale eines jungen Mannes aufzeigt. Wo bleibt denn da die Emanzipation", staunten einige Schülerinnen schmunzelnd!

In den verbleibenden Wochen werden nun sämtliche Informationen und Versuchsergebnisse ausgewertet und für eine abschließende Präsentation vorbereitet. Am Tag der offenen Tür am 1. Juli bei Siemens in Wildenrath werden bereits einige Ergebnisse des Kurses vorgestellt und die Schülerinnen und Schüler laden bei der Spurensuche am Tatort zum Mitmachen ein.