MINT-EC-Schule

MINT-EC-Cluster Medizinphysik

Cambridge-Zertifikate

Fobizz-Schule 2021/2022

Aktion Tagwerk
 

[ Berichte > Berichte für das Jahr 2012 > Bericht vom 01.06.2012 ]

Von Maximilian Kolbe lernen

Während einer Feierstunde wurde gestern im Pädagogischen Zentrum des Wegberger Gymnasiums eine Gedenk- und Informationstafel zu Ehren des Namenspatrons der Schule, Maximilian Kolbe, enthüllt. "In einer Zeit, in der rechtsradikale, fremdenfeindliche und rassistische Aktivitäten wieder zunehmen, ist das Gedenken an einen Mann wie Maximilian Kolbe von besonderer Bedeutung", sagte Lehrer Hans-Jürgen Knubben, der die Festrede zu Ehren des Namenspatrons der Schule hielt.

Schulleiter Willy Meersmann (v.l.), Grafiker Michael Körner und Michael Leonards vom Kreiswasserwerk enthüllten gestern im Pädagogischen Zentrum des Wegberger Gymnasiums die Gedenktafel. (RP-Foto: Jürgen Laaser)

Maximilian Kolbe, der mit bürgerlichem Namen Rajmund Kolbe hieß und am 7. Januar 1894 geboren wurde, war ein polnischer Franziskanerpater und Märtyrer, der heute von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird. Vor der Machtergreifung und noch während der Diktatur Hitlers betrieb Kolbe eine rege Missionsarbeit. 1941 wurde er verhaftet und ins Vernichtungslager nach Auschwitz deportiert, wo er für einen Mithäftling in den Hungerbunker ging und getötet wurde. Kolbe wurde am 10. Oktober 1982 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.

"Kolbe würde heute moderne Möglichkeiten nutzen: Internet, Facebook, Twitter"

Die Gedenktafel wurde von Grafiker Michael Körner aus Tetelrath gestaltet. Schulleiter Willy Meersmann hieß ihn und die zahlreichen Gäste, darunter der frühere Schulleiter Josef Hardmann, Vertreter der Stadt und der Kirchen, die Schulleiter der Wegberger Schulen sowie Eltern- und Schülervertreter willkommen. Gestiftet wurde die Tafel vom Kreiswasserwerk Heinsberg. Dessen Geschäftsführer Michael Leonards enthüllte mit Schulleiter Willy Meersmann und Michael Körner die Gedenktafel.

Die Frage, welche Bedeutung der Namenspatron für die Schulgemeinde am Wegberger Gymnasium heutzutage habe, beantwortete Knubben in seiner Festrede mit der Kernaussage des Wirkens von Maximilian Kolbe: "Niemand auf der ganzen Welt mag die Wahrheit zu verändern. Wir können nur eines: sie suchen, sie finden, ihr dienen." Auf der Gedenktafel ist ein scheinbar ungewöhnliches Bild von Maximilian Kolbe an der technischen Anlage seiner Rundfunkstation zu sehen. Es verdeutliche die Vorliebe des Geistlichen zu den Naturwissenschaften und zeige, dass Kolbe die Technik seiner Zeit zu nutzen wusste, um die Katholiken im Glauben zu stärken. Knubben: "Würde Maximilian Kolbe heute leben, er würde sich der neuesten Kommunikationstechniken bedienen: Internetpräsenz, Facebook, Twitter." Die Gegenwart gibt Knubben recht: Das heute noch existierende Kloster, das Maximilian Kolbe gründete, verfügt heutzutage über einen eigenen Fernsehsender. "Eine Schule, die sich den Namen Maximilian Kolbe gegeben hat, hat ihre Schüler so zu erziehen, dass sie fähig werden, Zivilcourage zu zeigen und sich gegen rechtsradikales Denken einsetzen."

Die Namensgebung

Am 29. Mai 1984 hat der Rat der Stadt Wegberg beschlossen, der Schule den Namen "Städtisches Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg" zu geben. In Kraft trat die Namensgebung zum 1. August 1984.

Im Schulprogramm des Wegberger Maximilian-Kolbe-Gymnasiums sind Begriffe zu finden, die im Leben des Namenspatrons in besonderer Weise zum Tragen kamen: Kritikfähigkeit, Zivilcourage und Verantwortung.

Von Michael Heckers
Rheinische Post, 01.06.2012 (Seite C3)