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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2012 > Bericht vom 23.08.2012 ]

Nette Leute, interessante Projekte und Vorträge - die Herbstakademie 2010

Bruchtests mit dem zweifachen Europameister im Teakwondo, eine mehrstündige Führung auf Segway-Rollern, persönliche Berufsberatungsgespräche mit Experten, zahlreiche freie Diskussionsrunden, Projekte und Vorträge zu Themen wie "Gesundheit und Ernährung", "Projektmanagement", "Burnout-Prävention" und "Zukunftskompetenzen" … und dazu viel Spaß mit sympathischen, netten Menschen - was könnte man Sinnvolleres mit seinen Ferien anfangen?

Eine Teilnahme an der Herbstakademie lohnt sich definitiv, macht sich bei Bewerbungen sicherlich gut, und fühlt sich an wie eine Klassenfahrt ohne Lehrer.

Zugegeben, "Herbstakademie" ist nicht der offizielle Name dieser Seminarveranstaltung. Aber wäre nicht jeder von einem Artikel mit der Überschrift "Lernferien" abgeschreckt? Dementsprechend skeptisch sah ich nach meiner Anmeldung der fünftägigen Tagung entgegen.

Schließlich sind die Lernferien für "interessierte" Schüler gedacht. Meine Angst war also, dass ich fünf Tage und vier Nächte mit über zwanzig solcher "interessierter" Schüler verbringen musste. Wie bei meiner Ankunft klar wurde, war ich mit dieser Angst nicht der einzige. Fast ausnahmslos alle Teilnehmer hatten gefürchtet, in einem "Strebercamp" zu landen, was sich schnell als falsch herausstellte. Schon vor der eigentlichen Vorstellungsrunde auf dem Gelände der Landesgartenschau in Hemer verstand ich mich wunderbar mit den anderen Jugendlichen, die alle sehr sympathisch, locker und gesellig waren.

Nach dem eigentlich als Eisbrecher gedachten ersten gemeinsamen Treffen, bei dem sich die Schüler kennen lernen sollten (was eigentlich nicht mehr notwendig, aber sehr lustig war), gab es erst einmal eine interessante Führung über die Landesgartenschau, in der sich neben zur Schau gestellten Gärten auch der größte Skatepark Europas und viele Spielgeräte für kleine und große Kinder befinden.

Am Abend nach der Einkehr in die Jugendherberge folgte dann (wie in der Programmübersicht beschrieben) das "gemütliche Beisammensein"  in einem großen Saal mit Klavier, Billardtisch, massenweise Gesellschaftsspielen und den anderen Teilnehmern, was sich als ziemlich lustig herausstellte, da außer uns Schülern nur ein sehr gelassener Betreuer anwesend war. Schon an diesem Abend wurden die ersten Pläne für ein Nachtreffen geschmiedet, obwohl die Woche gerade erst begonnen hatte.

Nach einer eher kürzeren Nacht trafen wir dann am nächsten Tag auf Kai Kimpfel, den zweifachen Europameister im Teakwondo, und zwei seiner Schüler, von denen wir die moralischen Grundsätze der Kampfsportart erfuhren und anschließend trainiert wurden.

Weniger als eine Stunde später hatten wir gelernt, Bretter zu zertreten oder zu zerschlagen, was nicht nur sehr viel Spaß machte, sondern in Vielen auch ein ganz neues Selbstbewusstsein erweckte.

Auch das interaktive Medienprojekt, an dem täglich gearbeitet wurde, war äußerst interessant. Zunächst liefen wir in kleinen Gruppen über das Gelände der Landesgartenschau und schossen Fotos, um anschließend gemeinsam Gedichte zu einem Foto zu verfassen. Unsere "Arbeitsrunden" fielen dabei recht locker aus, ohne etwa in übertriebene Arbeit auszuarten.  Außerdem waren unsere Tätigkeiten sehr abwechslungsreich, das Medienprojekt wurde immer wieder von interessanten Vorträgen unterbrochen, beispielsweise über "Burn-out-Prävention" und "Zukunftskompetenzen" (also die Anforderungen, die der Arbeitsmarkt künftig an uns stellen wird). In Kombination mit berufsberatenden Einzelgesprächen, die man freiwillig führen konnte, gelangte ich so zu einem ganz neuen, viel klareren Bild meiner Zukunft.

So gesehen waren fast alle Programmpunkte der Herbstakademie ein voller Erfolg.

Fast. Denn trotz allem Guten gab es auch eine kleine (oder, wie einige von uns meinten, gigantische) Panne: die eigentlich geplante dreistündige Tour auf Segway-Rollern fiel aus … die Akkus der durch Gewichtsverlagerung gesteuerten Roller waren über Nacht eingefroren … man kann eben nicht alles haben, aber Vieles.

Wir hatten natürlich trotzdem alles in Allem eine Menge Spaß, auch bei der Abschlusspräsentation am letzten Tag. Dort sollte vor einer Gruppe aus Vertretern der Landesgartenschau, der Stadt Hemer und des Schulministeriums sowie einigen Lehrern und Eltern der Teilnehmer das Erarbeitete vorgeführt werden. Trotz einer weiteren größtenteils durchwachten Nacht war die Stimmung gut, die Präsentation unserer Projekte einschließlich Gedichten, Fotos und Teakwondo-Übungen verlief nach Plan und nicht nur die Gäste waren von den professionellen Choreografien des Teakwondo-Meisters und seiner beiden Schüler begeistert.

Auf die Abschlusspräsentation folgte dann ein letztes gemeinsames Treffen; eine ausgedehnte und sehr herzliche Abschiedsrunde, nach der es dann leider auch schon wieder nach Hause ging.

Aus den Erlebnissen der vorangegangenen Tage ziehe ich persönlich das Fazit, dass die Lernferien definitiv interessant, unbedingt erlebenswert und unheimlich spaßig sind. Ich freue mich schon sehr auf das Nachtreffen mit den anderen Teilnehmern und hoffe, dass es nicht meine letzte derartige Tagung war.

Von Moritz Kretschmer