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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2013 > Bericht vom 27.01.2013 ]

Schulsport kämpft mit vielen Problemen

Petra Hanßen und Jan Kreuk sind zwei prägende Gesichter des Schulsports im Kreis Heinsberg. Seit Jahrzehnten beobachtet das Duo dessen Entwicklung und kümmert sich darum, dass es weitergeht. Hanßen als Sportbeauftrage des Kreises, Kreuk als Sportlehrer des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums. (RP-Foto: Jürgen Laaser)Sportlehrer Jan Kreuk ist offensichtlich ein Multitalent - immer wenn das Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg ein Team bei einem Landessportfest an den Start schickt, dann steht er als Coach an der Seitenlinie.

Und dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um Volleyball, Handball, Tennis, Badminton, Fußball, Schwimmen oder Basketball handelt. "Insgesamt betreue ich 45 Mannschaften", sagt der Sportlehrer des MKG, der mit einem Blick in seine Unterlagen ergänzt: "2009/2010 hatte ich 54 Termine, an denen ich mit den Teams unterwegs war."

Dabei hätte der Niederländer nicht das Geringste dagegen, ein bisschen Unterstützung zu erhalten - aber Kollegen, die sich zusätzlich zu ihrer Arbeit auch noch um Schulteams kümmern, sind rar gesät. "Viele der jungen Kollegen fühlen sich auch so schon überlastet und wohnen oft auch nicht mehr vor Ort", sagt Petra Hanßen, die seit 25 Jahren Sportbeauftragte des Kreises Heinsberg ist, "so positiv Bekloppte wie Jan Kreuk werden immer seltener und ich weiß nicht, wie es weitergeht, wenn er mal aufhört."

Zumal der Lehrermangel nicht das einzige Problem ist, mit dem Hanßen seit Jahren zu kämpfen hat. "Das Schulsystem mit dem Ganztagsunterricht ist das größte Dilemma und macht uns - wie vielen Vereinen auch - zu schaffen", sagt Hanßen, "so stehen die Nachmittage nicht mehr zur Verfügung, um in AG´s die Schulmannschaften auf Turnier vorzubereiten."

Hinzu kämen immer wieder kurzfristige Absagen von Spielern, deren Eltern ihnen das Mitmachen verbieten. "Durch das verkürzte Abitur haben viele Eltern die Panik, ihre Kinder könnten sich den Unterrichtsausfall zugunsten des Sports nicht mehr leistet", sagt Hanßen. Dabei achtet die Sportbeauftragte darauf, dass die Termine für die 40 Großveranstaltungen pro Jahr in 14 Sportarten frühzeitig stehen und Turniere nicht in Klausurphasen fallen.

Dennoch ist das Maximilian-Kolbe-Gymnasium die einzige Schule aus dem Kreis, die in allen Sportarten vertreten ist, während es andere Schulen gibt, die nirgendwo ein Team melden. "Der Stellenwert für den Sport ist einfach zu gering - dabei bewegen sich unsere Kinder doch eh schon so wenig und finden immer seltener den Weg in die Vereine", sagt Hanßen. Und gerade die Vereine seien eine ganz wichtige Stütze: "Wir arbeiten ganz hervorragend mit dem HSV Wegberg zusammen", erklärt Jan Kreuk, "er bietet zweimal in der Woche AG's für die jüngeren Schüler an und stellt Trainer oder Schiedsrichter für Wettkämpfe zur Verfügung."

Ein Modell, das Erfolg aufweisen kann: So heimste das MKG 2012/2013 schon mehrere Kreismeistertitel ein, qualifizierte sich für mehrere Bezirksmeisterschaften und steht sogar im Tischtennis bei den Mädchen im Landesfinale.

Zahlen und Fakten aus dem Kreis Heinsberg

Etwa 40 Großveranstaltungen pro Jahr in 14 Sportarten organisiert Petra Hanßen als Sportbeauftragte des Kreises. Neben den Landessportfesten ist das auch der Schultriathlon in Hückelhoven und der Crosslauf der Grundschüler. Dabei bringt sie etwa 5000 Kinder in 280 Mannschaften in Bewegung.

Von Hendrike Spaar
Rheinische Post, 26.01.2013 (Seite C7)