MINT-EC-Schule

MINT-EC-Cluster Medizinphysik

Cambridge-Zertifikate

Fobizz-Schule 2021/2022

Aktion Tagwerk
 

[ Berichte > Berichte für das Jahr 2014 > Bericht vom 19.03.2014 ]

Crash-Kurs NRW am MKG Wegberg

Täglich sieht man im Fernsehen oder in der Zeitung Berichte über Autounfälle und die Schicksale der betroffenen Menschen. Doch diese Ereignisse sind für uns weit weg und werden schnell vom Alltag verdrängt. Um den Jahrgangsstufen 11 und 12 des MKG Wegberg zu zeigen, welch verheerende Folgen ein noch so winziger Fehler am Steuer haben kann, fand am Dienstag, dem 11.03.2014, der NRW-weite "Crash-Kurs - Realität erfahren" im PZ des Gymnasiums statt.

Neben einigen Unfallvideos, die die Schüler zum Nachdenken anregen sollten, beinhaltete die von der Polizei und dem Lehrer Swen Corsten organisierte Veranstaltung auch Vorträge von Polizeibeamten und weiteren Beteiligten aus dem Kreisgebiet. So berichteten eine Notärztin, ein Feuerwehrmann, ein Seelsorger und eine betroffene Mutter von ihren persönlichen Erfahrungen, die sie mit den Jugendlichen teilen wollten. Die Besucher hatten Unfallbeispiele aus ihrem Berufsalltag mitgebracht und stellten diese aus ihrer persönlichen Sicht vor. Sie gingen dabei nicht nur auf das Schicksal der Betroffenen ein, sondern erzählten auch von ihrer eigenen Betroffenheit. Besonders belastend ist es für sie, wenn der Unfall vermeidbar gewesen wäre oder der Mensch durch einfache Sicherheitsvorkehrungen hätte gerettet werden können. Der Feuerwehrmann erzählte den Schülern: "Wir tun schon alles Menschenmögliche, um euch da rauszuholen, aber oft gebt ihr uns nicht die Möglichkeit dazu." In manchen Fällen können die Rettungskräfte nichts mehr für den Verletzten tun. Dann ist es die Aufgabe des Notfallseelsorgers, den Eltern des verunglückten Kindes die schlimme Nachricht so erträglich wie möglich zu vermitteln und sich um die Hinterbliebenen zu kümmern. So erging es der anwesenden Mutter, deren 18jährige Tochter vor einigen Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Dieser Tag veränderte das Leben der gesamten Familie von Grund auf. Um anderen Familien dieses Schicksal zu ersparen, hat diese Mutter es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendlichen vom Schicksal ihrer Tochter zu erzählen und damit dazu beizutragen, dass sich Fahranfänger umsichtiger hinter das Steuer setzen. Ohne den "erhobenen Zeigefinger" sollte klar gemacht werden: Unfälle sind schreckliche, ein Leben verändernde Ereignisse. Doch sie passieren nicht einfach so, sondern werden durch Regelverletzungen oder Unachtsamkeit im Straßenverkehr verursacht. So ist jeder Einzelne nicht nur für sein eigenes Leben verantwortlich, sondern auch für das aller anderen Verkehrsteilnehmer.

Den Administratoren der Veranstaltung war dabei wichtig, dass die Schüler das Gesehene verinnerlichen, es aber nicht als Last oder Angst empfinden. Diese "Tür" zu den Schicksalen betroffener Menschen sollte kurz geöffnet, nach der Veranstaltung aber wieder geschlossen werden. Im Vorfeld wurde eine Wand mit verschiedenen Wünschen, Zukunftsplänen und Träumen der Schülerinnen und Schüler aufgebaut. Symbolisch ließ man nach jedem Vortrag einen Luftballon mit einem Traum zerplatzen. Während der Veranstaltung wurden Unfallursachen und Fehlverhalten in verschiedenster Form vorgestellt, die Schüler hatten jedoch die Möglichkeit sich zu allem ein eigenes Bild zu machen, das ihr Fahrverhalten langfristig positiv beeinflussen sollte. Thematisiert wurde der Konsum von Drogen und Alkohol, zu hohe Geschwindigkeit, das Fahren ohne Sicherheitsgurt und die Ablenkung durch das Handy. Die ganze Veranstaltung über herrschte eine ernste Stimmung im Publikum und alle Schüler hörten bis zum Ende aufmerksam und gespannt den Erfahrungsberichten zu. Die Gesichter der Jugendlichen zeigten deutlich, dass das Ziel der Veranstaltung, die Schüler an ihren Emotionen zu packen und persönlich zu involvieren, erreicht wurde. Schlussendlich blieb nur noch ein einzelner grüner Luftballon übrig, der zeigen sollte, dass die Zukunft in unserer Hand liegt.

Von Kristina Doering (Jgst. 11)