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[ Berichte > Berichte für das Jahr 2014
> Bericht vom 29.09.2014 ]
Projekttag Sucht am MKG Wegberg Am Montag, dem 22.09.2014, fand bereits zum dritten Mal der Projekttag Sucht für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums Wegberg statt. Dabei setzten sie sich einen Tag lang mit Alkoholkonsum und seinen Folgen sowie Sucht im Allgemeinen auseinander. Die Schülerinnen und Schüler durchliefen an diesem Projekttag insgesamt drei Themenblöcke: Im Themenblock "Alkoholkoffer" wurde über den allgemeinen Verlauf von Sucht gesprochen und man setzte sich mit eventuellen Erfahrungen mit Alkohol auseinander. Einem ehemaligen Alkoholiker konnten die Schülerinnen und Schüler in einem weiteren Block Fragen stellen. Dabei erfuhren sie Vieles über sein früheres und sein jetziges Leben. Kreativ ging es im letzten Block zu, in dem die Schülerinnen und Schüler ihr individuelles Plakat gegen Sucht erstellen konnten. Beim Themenblock "Alkoholkoffer" wurde darüber diskutiert, wann und warum man Alkohol konsumiert. Hierbei konnten die Teilnehmer auch über eigene Erfahrungen berichten. Zudem wurde über Sucht im Allgemeinen gesprochen, wie sie verläuft, wie man sie erkennt und wie man ihr vorbeugen kann. Auf besonders gute Resonanz stieß die sogenannte Rauschbrille. "Wenn man diese Brille aufsetzt, nimmt man die Umgebung optisch wie ein Betrunkener wahr”, so ein Schüler, wobei es diese Brille in verschiedenen "Stärken", d.h. Promille-Simulationen, gibt. Es trug zur allgemeinen Erheiterung und Neugierde bei, als ein Mitschüler einen kleinen Ball aus nur einem Meter Entfernung nicht mehr in eine Box werfen, geschweige denn auf einer Linie laufen konnte, ohne ins Taumeln zu geraten. Der ernste Hintergrund dieses Versuches ist natürlich, dass Alkohol im Straßenverkehr schwerwiegende Folgen haben kann - alleine in NRW kamen 2010 67 Menschen wegen Alkohol oder Drogen am Steuer ums Leben. Im zweiten Block bekamen die Achtklässlerinnen und Achtklässler ganz besonderen Besuch: Ein anonymer Alkoholiker erzählte sowohl über die Vereinigung der Anonymen Alkoholiker als auch über sich selbst. Dabei ging er ganz offen mit dem Thema und seiner Vergangenheit als Alkoholabhängiger um. Er berichtete, wie er abhängig geworden ist, wie sein Leben mit Alkohol aussah, was der Alkohol in seinem Leben verursachte und wie er es letztendlich geschafft hat, sich mit starkem Willen von der Sucht zu befreien. Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler ihn alles fragen, was sie wissen wollten. Der letzte, der kreative Block wurde im Vergleich zum Vorjahr etwas verändert. Ziel war es, ein individuelles Plakat zum Thema Sucht zu erstellen. Die Plakate sollten die Auswirkungen von Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch verdeutlichen. Dabei sollte sich jeder Schüler zunächst eine Figur-Schablone zusammenstellen, indem er eine Vorlage ausschnitt und die einzelnen Elemente miteinander verband, sodass ein beweglicher Hampelmann entstand. Im darauffolgenden Schritt sollte man zu zweit mit den Figuren "spielen". Dabei stellten die Schülerinnen und Schüler z.B. den "Tag danach" dar, wie sie sich selber z.B. nach einer Party fühlen würden. Die aus den Figuren entstandenen Plakate waren mindestens so individuell wie die Schülerinnen und Schüler selbst: Das eine Plakat stellt die Körperbeherrschung nach dem Alkoholkonsum dar, ein anderes vergleicht einen Betrunkenen mit einem Nüchternen und noch ein anderes zeigt, wie übermäßiger Alkoholkonsum eine Beziehung zerstören oder eine Prügelei auslösen kann. Auch wenn die Zeit aus Sicht mancher Gruppen in diesem Block zu knapp bemessen war, hat die kreative, konzentrationsfordernde Aufgabe den Schülerinnen und Schülern Spaß gemacht, da sie so ihre Gedanken gut zum Ausdruck bringen konnten. Ausgewählte Plakate hängen zur Zeit im PZ aus. Insgesamt zogen die Teilnehmer ein positives Fazit: Es sei interessant gewesen zu erfahren, wie bzw. was man als Betrunkener sieht, was die Folgen von (Alkohol-) Sucht sind und wie das Problem einen selbst betrifft. Doch das Beste, da waren sich alle einig, sei gewesen, dass der ehemalige Alkoholabhängige nicht nur "live" seine Geschichte erzählt hat, sondern vor allem dass sie ihn alles fragen konnten, was sie wissen wollten - eine Chance, die einem wohl so bald nicht noch einmal geboten wird. Von Jonas Kirch (Jgst. 10)
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