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> Bericht vom 09.05.2018 ]
Gedenkfeier auf dem Wegberger Rathausplatz Vor 73 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Anlässlich dieses wichtigen Datums fand am Freitag, dem 04.05.2018, auf dem Rathausplatz in Wegberg eine Gedenkfeier zum Jahrestag, dem 8. Mai, statt. Rund 200 aktive und interessierte Schülerinnen und Schüler der drei weiterführenden Schulen Wegbergs, der Schule am Grenzlandring, der Edith-Stein-Realschule und des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums, trafen sich hierzu um 11:15 Uhr vor dem Rathaus. Im jährlichen Wechsel gestalten die Schulen reihum diese Feier an der Gedenkplatte für die Opfer des Nationalsozialismus vor dem Rathaus und erinnern so an das Kriegsende und die Befreiung vom Nationalsozialismus. In diesem Jahr war das MKG Wegberg für die Planungen dieser Gedenkfeier verantwortlich. Auch unser Bürgermeister Michael Stock war wieder gerne bereit, die Feier zu eröffnen. Er übernahm die herzliche Begrüßung aller Anwesenden. 
Er erinnerte daran, dass vor vier Jahren, als der Gedenkstein an seinem heutigen Platz feierlich enthüllt und seiner Bestimmung übergeben worden war, seine Aufschrift aufrüttelte: "Frag nicht, was du getan hättest. Frag dich, was werde ich tun". Diese Frage sei auch nach vier Jahren von großer Aktualität und solle in allen Köpfen mögliche Antworten und Haltungen bereit halten. In der Erinnerung sollten die Ereignisse nicht vergessen werden, sondern vielmehr aufmerksam machen und zu bewusstem Handeln anregen. Anschließend führte Frau Kellenter als Geschichtslehrerin des MKG durch die weitere Feier. Sie berichtete zunächst über die deutsche Jüdin Anita Lasker-Wallfisch und deren Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg. Lasker-Wallfisch überlebte zum einen dadurch, dass sie mit dem Gefangenentransport nach Auschwitz kam, so entkam sie der Sammelselektion. Zum anderen rettete ihr Cello ihr das Leben, denn da sie auch Cello spielte, wurde sie ins KZ-Orchester aufgenommen. Durch eine Tonaufnahme von ihr wurden die schrecklichen Verhältnisse, die im KZ herrschten, verdeutlicht. Diese Tonaufnahme wurde aufgenommen, kurz nachdem Anita befreit wurde. 
Neben dieser glücklichen Befreiung wurde auch auf die Situation in einem KZ im Emsland aufmerksam gemacht. Hier schrieben Häftlinge das Lied "Die Moorsoldaten". Drei Musiklehrer unserer Schule - Frau Disoski, Herr Schenk und Herr Hergert - erinnerten durch ihren Gesang an das Aufbegehren der Insassen. 
Die Neuntklässler unserer Schule erinnerten an die vielen negativen Erfahrungen des in Wegberg lebenden Juden, Alex Salm, indem sie aus seinen Lebenserinnerungen vorlasen. Dieser hatte als Kind einer der zwei jüdischen Familien in Wegberg Ausgrenzung und Erniedrigung erfahren. 
Es wurden unter anderem aktuelle Zitate von verschiedenen AfD-Politikern vorgetragen, um zu verdeutlichen, dass es auch hier und heute noch Diskriminierung und Antisemitismus gibt, und um unseren aktuellen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble dazu aufzurufen, einem wachsenden Judenhass entschlossen entgegenzutreten und sich für Freiheit und Demokratie zu engagieren. Zum Abschluss der Gedenkfeier wurde das Lied "Unter den Wolken" von der Rockband "Die Toten Hosen" gespielt und holte uns im Hier und Jetzt mit mahnenden Worten ein. Für alle Anwesenden war die Botschaft klar: Frieden ist heute mindestens genauso wichtig wie damals und es sollte allen Menschen ein vorrangiges Anliegen sein, sich gegen Gewalt, Diskriminierung und Mobbing zu wenden und nicht wegzuschauen. Von Julia Wingertszahn (Jgst. Q1)
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