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Nachbericht zum Campus-Theater Wegberg: "Hilfe, die Herdmanns kommen" - DANACH - Seit Februar 2023 läuft das Projekt Campus-Theater, in dem Jugendliche der drei weiterführenden Schulen in Wegberg in einer AG gebündelt sind und ein gemeinsames Theaterstück "Hilfe, die Herdmanns kommen" proben und in den vergangenen Novembertagen für die 5. und 6. Klassen der drei Schulen und für die Familie und deren Freundinnen aufgeführt haben. "Sich kennen baut Grenzen ab", ein Gedanke, der der Nähe und Distanz dieser drei Schulen gewidmet ist, was der Auslöser für diese Idee war. Christiane Bertrams, Leiterin des EvHa in Wegberg, Birgit Foitzik, die Schulsozialarbeiterin, Trude Jans als ehrenamtliche Mitarbeiterin und die Schulseelsorgerin Klaudia Rath verantworten dieses neue Projekt, das noch bis Ende Januar weiter geht. Doch nun zu den drei Aufführungen der "Herdmanns" auf der Theaterbühne im MKG Wegberg. Donnerstagmittag laufen Jugendliche aus verschiedenen Richtungen auf den Eingang des Gymnasiums zu. "Wir durften schon früher gehen!", rufen sie, Panik in den Augen oder vielleicht eher Begeisterung? Kalte Hände, hektisches Herumlaufen, Chaos. So sieht es von außen aus, als sich die braven Schülerinnen und Schüler der drei weiterführenden Schulen in "Die Herdmanns" verwandeln. Dann kommen die fünften Klassen der drei Schulen "aus allen Löchern" in das PZ, winken, rufen, lachen und nehmen sich in die Arme. Ja, so soll es sein. Ein Wiedersehen aus vergangenen Grundschultagen. Es funktioniert. Mittendrin die zwei Schulleiterinnen und ein Schulleiter, die sich fast still auf die Bühne wagen, sich leise bemerkbar machen. Ein Glöckchen klingelt. Stille. Fast. Vor der Bühne ja, hinter der Bühne ein "Schschschschscht … !", dann ist es auch dort ruhig. In der Begrüßung wird das besondere dieser Campus-Theater AG hervorgehoben. 40 Jugendliche der DREI Schulen sind beteiligt: beim Bühnenbau, im Chor, in den zwei separaten Schauspielgruppen, die in der Aufführung dann vereint oben stehen und spielen, da sind die Plakatdesignerinnen und die Leute hinter der Bühne und hinter der Kamera und die Technik-AG des MKG. Ach, wenn es doch endlich losginge, doch da erzählen die vier verantwortlichen Frauen, mittlerweile auch auf der Bühne, von den vergangenen Monaten im EvHa mit Essen, Trinken, Erzählen und dem Gegröle und Gemache, was sich so lebensfroh und echt anhört. Ja, da ist was passiert, da hat sich Gemeinschaft ereignet. Doch jetzt, lasst sehen, was ihr vorbereitet habt! Darum gehen die Schulleitungen und die vier Frauen unter Beifall von der Bühne und gespanntes Lauschen macht dem Hören Platz. Was sind das nur für Herdmanns, die schreien, schlagen, sich mit Steinen bewerfen und sich die Finger einklemmen und auch den Schwanz der Katze. Da kann man nur den Kopf schütteln. Und die wollen Josef, Maria, Engel und die heiligen drei Könige spielen. Nie und nimmer, das kann nur schief gehen, wer soll sich so etwas ansehen und antun? Dieses Jahr Weihnachten fällt aus! Ein Mob von Menschen fällt über die arme Mutter her, die dieses No-Go zugelassen hat. Da kommen sie schon, Hermine singt schief im Chor mit, schreit die Hirten an, dass ihnen ein Kind geboren sei, woraufhin sofort Maria-Eugenia reingrätscht "Ich, ICH habe das Baby geboren!". Was für ein Auftritt. Die Könige fallen über ihre schweren Schinken, als sie auf die Bühne trampeln, schreiend und fluchend, haben ihre eigenen Weihnachtsgeschenke für das Baby mitgebracht und knien dann so leise und andächtig vor der Krippe mit dem Baby. Als doch einer das Baby streicheln will, schlägt Maria-Eugenia die Hand weg und stellt sich beschützend vor ihr Baby, um es vor aller Willkür zu verteidigen. "Fass mein Kind NICHT an!" Der Engelchor singt still und herzzerreißend "Stille Nacht" und "O, Tannenbaum", findet den richtigen Ton und alle, besonders die Herdmanns schmelzen dahin in ein Bild, das die, die es gesehen haben, nie wieder vergessen werden. "Für mich wird Maria immer etwas von Eugenia Herdmann haben und Hedwig hat so laut und klar verkündet: He, euch ist ein Kind geboren! Geht nach Hause! Fröhliche Weihnachten!" Tosender Applaus bricht los, erfüllt die entlegenste Ecke im großen Saal und in den aufgeregten Herzen derer, die sich so lange auf diesen Moment gefreut haben. Es ist gut. Alles ist gut! Die "Weihnachtsbäckerei" des Chores, in den so viele der strahlenden Gesichter einfallen, löst die Spannung und so stehen sie alle glücklich in einer Reihe nebeneinander und verbeugen sich und sagen DANKE. Die Herdmanns waren da. Auf Wiedersehen! Von Klaudia Rath
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