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Sozialwissenschaften - Politik/Wirtschaft

Die Fächer Sozialwissenschaften und Politik/Wirtschaft von der Anlage her interdisziplinär (Soziologie, Politologie, Wirtschaftswissenschaften) verfolgen das Ziel, Menschen fähig zu machen, als mündige Bürger an ihrer Gesellschaft teilzuhaben und sie nach ihren Bedürfnissen zu verändern.

Lerninhalte sind vorgegebenen Lernfeldern wie z. B. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie oder Grundlagen des Wirtschaftens zugeordnet, konkrete Themen sollen auch einen Aktualitätsbezug haben.

Soziales Lernen nimmt einen besonderen Stellenwert ein, was auch an der expliziten Ausformulierung von Methodenfeldern für die Oberstufe abzulesen ist. Schülerinnen und Schüler sollen beispielsweise nicht nur Wissensinhalte über Parteien vermittelt werden, sondern sie sollen dazu veranlasst werden, eigene Erwartungen an Parteien zu formulieren und den Interessenstandpunkt anderer gesellschaftlicher Gruppen zu hinterfragen und nach Konsensmöglichkeiten zu suchen.


Teilhabe an der Wissensgesellschaft

Kinder und Jugendliche wachsen in einer Welt auf, die durch eine wachsende Komplexität und einen raschen sozialen Wandel gekennzeichnet ist. Einerseits ist es leichter geworden, sich durch die Vielzahl von Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Radio- und Fernsehberichten sowie durch neue Kommunikationstechniken wie das Internet Informationen über alle Bereiche des Lebens zu verschaffen, andererseits wirft die Fülle der Informationen Probleme auf.

Die Schülerinnen und Schüler müssen nicht nur den Umgang mit der Technik erlernen, sondern sie müssen sich auch Orientierungspunkte verschaffen können, damit die Menge der Bilder, Daten und Texte nicht desorientiert und junge Erwachsene nicht die Anzahl der gefundenen Informationen und Websites mit Wissen und Urteilsvermögen gleichsetzen.

Die Fächer Sozialwissenschaften und Politik/Wirtschaft fordern, sich mit aktuellen Problemen auseinanderzusetzen. Die Vielzahl der Medien und das Internet bieten die Möglichkeit, sehr unterschiedliche Meinungen und Standpunkte zu aktuellen Themen zu vergleichen. Schülerinnen und Schüler müssen nicht nur den Umgang mit den Medien insgesamt und mit der Technik der Informationsbesorgung im Internet lernen, sondern auch üben, aus der Fülle zu selektieren und Grundlagen zu schaffen, damit Informationen informieren.

Bei der Oberstufenarbeit sollte der Einsatz des Internets neben dem Schulbuch und der Recherche in Zeitungen, Zeitschriften und Fachliteratur zur Selbstverständlichkeit werden. Unser Ziel ist das gleichberechtigte Nebeneinander aller Medien und weniger die Konkurrenz.

Mittelstufen- und Unterstufenschülerinnen und -schüler gehen zwar mittlerweile recht unbefangen mit dem Computer um, aber auch sie müssen erst lernen, dass Surfen im Internet nicht nur Spaß macht, sondern auch nützlich sein kann.


Sprache statt Gewalt

Ereignisse wie der Amoklauf eines Schülers in Erfurt machen deutlich, wie wichtig zwischenmenschliche Kommunikation ist, die Wut, Aggression und Missverständnisse zulassen kann, aber auch zu tragfähigen Kompromissen führt.

Die Grundlagen einer von gegenseitiger Achtung und Vertrauen geprägten, mitmenschlichen Kommunikation können die Lehrer nicht ohne weiteres voraussetzen. Lehrer und Schüler müssen sie immer wieder trainieren.

In Klasse 5 (bzw. Klasse 6 für die Latein-Klassen) lernen die Schülerinnen und Schüler das Fach Politik/Wirtschaft und seine Vielfältigkeit kennen.

Die behandelten Themen wie Schule, Familie, Freizeit, Kinder in aller Welt und Methoden (z. B. Diskussion, Expertenbefragung, Rollenspiele, Ausstellungen, ...) helfen neue Standpunkte zu gewinnen, eigene Bedürfnisse zu artikulieren und fremde zu respektieren (Toleranz, Mitmenschlichkeit). Gerade in diesen Klassenstufen unterstützt der Politikunterricht die Arbeit der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer bei der Bewältigung von Konflikten, die durch den Wechsel in eine neue Lerngruppe/Schule entstehen können.

Der Unterricht in den Klassen 5 und 6 bildet nicht nur eine Basis für die Arbeit in den Klassen 8 und 9 im Fach Politik, sondern legt auch eine Basis, um Konflikte mit Worten anstatt mit Gewalt zu lösen.


Interdisziplinärer Zugriff auf Wissen in einer vernetzten Welt

Über die interdisziplinäre Anlage des Faches hinaus bieten sich besonders die Zusammenarbeit mit dem Fach Geschichte an. Sozialwissenschaftliche Kenntnisse bleiben ohne Grundkenntnisse aus der Geschichte bruchstückhaft. In der Klasse 9 lassen sich z. B. leicht Absprachen zum Thema politische Systeme treffen (Geschichte: System der Weimarer Republik und Politik: politisches System Deutschlands). Im Prinzip ließen sich auch Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Fächern erschließen (Naturwissenschaften und Mathematik, Erdkunde, ...). Mit Beginn des Schuljahres 2010/11 ist ein fächerübergreifendes Methoden-Curriculum der Gesellschaftswissenschaften (Erdkunde, Geschichte, Politik) Grundlage einer gemeinsamen methodischen Schulung der Schülerinnen und Schüler.


Evaluation

In den Fachkonferenzen findet regelmäßig ein Austausch über Erfahrungen mit den oben genannten Methoden und interdisziplinären Absprachen statt. Zudem fließen diese Erfahrungen in die Einführung neuer Unterrichtswerke wie z. B. im Schuljahr 2010/11 für die Einführungsphase der Oberstufe (sowi dialog 1) ein.